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4. Der Haushälter: Finanz-, Wirtschafts- und Peuplierungspolitik

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Zum Wirkungsfeld des »inneren Königs« gehören selbstverständlich auch Materien der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Die zuvor geschilderten Verwaltungsreformen geschahen nämlich nicht allein um ihrer selbst willen – etwa in dem Sinne, dass Friedrich Wilhelm I. lediglich einem wohlgeordneten Haushalt vorstehen wollte. Gerade den Beitrag des Königs in der Finanzpolitik hat nicht nur eine unkritisch-apologetisch argumentierende Publizistik, sondern auch die seriöse quellenbasierte wirtschaftshistorische Spezialforschung als insgesamt sehr verdienstvoll bewertet. Einer der führenden Nationalökonomen des 19. Jahrhunderts, Wilhelm Roscher, verglich Friedrich Wilhelm I. gar mit dem berühmten Finanzminister Ludwigs XIV., Colbert.1 Fast als programmatisch für seine haushaltspolitischen Leitvorstellungen ließe sich die im ersten Regierungsjahr des Königs vorgenommene Gestaltung einer Medaille anführen: Das Avers enthielt das geharnischte und belorbeerte Brustbild des Monarchen mit der Umschrift: »Woselbst das Haupt die Hand legt an, Schafft Recht und schützt den Unterthan, Und spart, was jeder sparen kann, Da geht des Landes Wohlfahrt an.«2 Die Triebkräfte seines Tuns erschließen sich indes oftmals nur indirekt, in der Regel ist man hier auf wenige Äußerungen in seinen Testamenten und Instruktionen angewiesen. Wohl aber dürfte deutlich geworden sein, dass die unzähligen Randverfügungen aus dem Verwaltungsalltag die hinter den Reformen stehenden Motive widerspiegeln – gewissermaßen »work in progress«.

Im Folgenden stehen seine Bemühungen im Mittelpunkt, die sich auf die finanzielle Sanierung und wirtschaftliche Belebung des Staatswesens konzentrierten. Auch in diesen politischen Bereichen wird man wieder das weite Spektrum zwischen solchen Vorhaben des Königs zu bedenken haben, die als Fortsetzung der unter seinen Vorgängern verfolgten Linien zu verstehen sind, und jenen Projekten, mit denen er in der Tat Neuland betrat.

Friedrich Wilhelm I.

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