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3.2 Wie behandeln die Behörden das Problem Tierschutz?

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Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Gesellschaft der südlichen Länder. Hunde sind überwiegend nichts wert. In Spanien z.B. gibt es zwar Tierschutzgesetze, die allenfalls einen schwachen Schutz bieten, aber fast niemand beachtet sie. In anderen Ländern, insbesondere in Südost- und Osteuropa sieht es noch schlimmer aus. Selbst Hunde von Behinderten, z.B. Blindenführhunde genießen kaum Schutz. So ist es auf Mallorca nicht möglich, dass ein Blinder mit seinem Hund im Bus, in der Eisenbahn oder in der U-Bahn mitgenommen wird. Die Fahrt mit dem Taxi geht nur, wenn man einen tierlieben Taxifahrer findet. Die Mitnahme des Blindenhundes in ein Restaurant, zum Einkaufen oder beim Behördengang - in Deutschland eine Selbstverständlichkeit - ist völlig undenkbar. Kleine, bescheidene Fortschritte tun sich aber dennoch auf. So ist im Februar 2013 dem Parlament der Balearen ein Gesetzesentwurf vorgelegt worden, wonach zumindest Behindertenhunde in öffentlichen Einrichtungen zu tolerieren sind. Die zigtausenden Streuner haben davon aber absolut gar nichts. Kommen sie einmal in eine Tötungsstation, sind ihre Tage meist gezählt und das abgesegnet durch die örtlichen Volksvertreter. Werden sie nicht innerhalb von i.d.R. 2 oder 3 Wochen abgeholt oder adoptiert, werden sie ohne Ansehen von Rasse, Alter oder Gesundheitszustand eingeschläfert. Das Straßenhundeproblem ist dauerhaft aber nicht mit massenhaften Einschläferungen zu lösen. Es ist nur zu lösen, wenn sowohl die Politik als auch die Bevölkerung endlich aufwachen und verstehen würden, warum es so unendlich viele Streuner gibt. Das Elend dieser Hunde ist vom Menschen gemacht. Es hat sich an vielen Orten, sei es in Barcelona, in Athen, in Kiev oder sonst wo, bewiesen, dass Massentötungen das Problem als solches allenfalls lokal und zeitlich begrenzt, keinesfalls aber dauerhaft lösen können. Auch in Rumänien wird man über kurz oder lang zu dieser Erkenntnis kommen müssen. Die Streuner werden allenfalls an bestimmten Orten verschwinden, aber nicht überregional. Solange Menschen die unkontrollierte Vermehrung von Hunden nicht eindämmen, wird es auch in Zukunft immer noch Streuner geben. Die Regierungen und Behörden sind hier gefragt, mit massiven Aufklärungsaktionen ein Bewusstsein für die Tiere zu schaffen. Wenn dies bei den Erwachsenen vielleicht noch recht schwer fällt, Kinder sind empfänglich für Veränderungen. Es wäre also äußerst sinnvoll, in Schulen und anderen Kindereinrichtungen mehr und intensive Aufklärung über die Haustiere und wie man sie behandelt, zu betreiben. Gesetzesänderungen zugunsten der Tiere, nach denen immer wieder gerufen wird, sind solange wirkungslos, wie die Gesetze mangels der Konsequenz der Behörden nicht angewandt und durchgesetzt werden. Eine weitere, probate Möglichkeit wäre, die zum Einschläfern vorgesehenen Hunde lieber zu kastrieren und dann wieder in die Natur zu entlassen. Dann würde zumindest die wilde Vermehrung stark eingedämmt werden können. Leider wird auch dies mal wieder am fehlenden Willen der Politik und am lieben Geld scheitern.

Endstation Son Reus?

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