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7.2 Die geplante Anschaffung

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Die spontane Anschaffung eines Auslandshundes ist also aus den genannten Gründen eher abzulehnen. Besser ist da auf jeden Fall ein planvolles Vorgehen.

Wie Frank Weber bereits in seinem im Vorwort zitierten Interview mit dem „bmt“ begründet, scheitert die Anschaffung eines freundlichen Familienhundes aus dem hiesigen Tierschutz oftmals daran, dass in vielen deutschen Tierheimen diese Hunde recht selten anzutreffen sind. Kommt solch ein Hund doch einmal in ein deutsche Tierheim, ist er meist binnen kürzester Zeit schon wieder vermittelt, während die schwierigen Fälle oftmals lange, sehr lange, nicht selten über Jahre im Tierheim sitzen, weil es an Interessenten mangelt. Rottweiler, Schäferhunde und die sogenannten Listenhunde könnte man jederzeit haben, doch deren Vermittlung ist recht schwierig. Zum einen beschränken in einigen Bundesländern die Hundegesetze die Anschaffung dieser Hunde oder der Vermieter verweigert seine Einwilligung zur Haltung in der Wohnung. Oft mangelt es aber an der fachlichen Kompetenz der potentiellen Interesssenten, um diese Hunde ordnungsgemäß führen zu können.

Wer aber einen, im wesentlichen unproblematischen Familienhund sucht, wird heutzutage im Internet bald fündig werden. Viele Tierschutzorganisationen betreiben mittlerweile eigene Internetseiten, wo ihre zu vermittelnden Hunde vorgestellt werden. Oftmals sind dies ehemalige Streuner, Abgabehunde (auch über den Zaun geworfene) oder Hunde die beschlagnahmt wurden. Es ist völlig in Ordnung, wenn es Menschen gibt, die sagen, ich möchte lieber einer armen Seele ein neues Zuhause geben, als einen bewusst nach Rassestandard gezüchteten Hund. Dass es dabei leider gelegentlich auch vorkommt, dass einzelne Leute im Internet mit dem Mitleid der Menschen Geschäfte machen, ist bedauerlich und verwerflich, aber nicht gänzlich zu verhindern. Eine Sache, wie der Auslandstierschutz, muss nicht generell und automatisch schlecht sein, nur weil er anfällig für Missbrauch ist. Diese Anfälligkeit ist kein typisches Merkmal der Vermittlung von Hunden aus dem Ausland. Das Phänomen der Anfälligkeit für Missbrauch gibt es bei allen Dingen, die mehr oder minder gerade beliebt und gefragt sind. Wie oft hört man im Radio oder Fernsehen bzw. liest man in der Presse, dass mit dem Handel von Handys, Notebooks, Tablet-PC’s usw. übelster Missbrauch getrieben wird. Oder denken Sie nur an die illegalen Zigarettenhändler, an Markenpiraterie usw., eine vom Missbrauch freie Gesellschaft ist faktisch undenkbar. Man sollte aber nicht das Schlechte vor dem Guten in den Vordergrund rücken, denn das lähmt ein vernünftiges Miteinander. Vorsicht und Besonnenheit hingegen sind völlig in Ordnung.

Endstation Son Reus?

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