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3.3.1Basales Wahrnehmungsmuster: Versagend
ОглавлениеDas Basale Wahrnehmungsmuster »versagend« wird wie folgt definiert: »Basale Wahrnehmung der Welt als ein Ort, an dem Betroffene nicht das bekommen, was ihnen eigentlich zusteht. Betroffene fühlen sich benachteiligt. Frustration, Neid und Ärger sind oft typische Gefühle.«
Weiter wird zu dieser Eigenschaft Folgendes ausgeführt: »Betroffene nehmen die Welt als einen Ort wahr, der ihnen etwas vorenthält. Ihr Grundgefühl entspricht folgender Überzeugung: ›Ich bekomme nicht das, was mir zusteht, nicht das, was ich eigentlich verdienen würde.‹ Man kann auch vom Syndrom der ›zu kurz Gekommenen‹ sprechen. Überall entdecken sie eigene Benachteiligung und umgekehrt ungerechtfertigte Bevorzugung anderer Personen. Aus dieser subjektiv empfundenen, sich in vielen Situationen fortsetzenden Ungerechtigkeit sehen sie sich oft in einer moralisch legitimen Position, sich mit allen Mitteln für ihr Recht einzusetzen, das man ihnen vorenthält. Nach dem Motto, der gute Zweck heiligt die Mittel, gehen sie dabei selber rücksichts-, hemmungslos und penetrant vor.
Der versagende Aspekt kommt dadurch zum Ausdruck, dass häufig eigene Leistungen oder Verdienste angenommen werden, die nicht die ihnen vermeintlich zustehende Anerkennung erfahren. Die versagende Qualität bezieht sich daher oft auf besondere Leistungen in Schule, Beruf oder in der Familie oder auf besondere Eigenschaften wie eigene Schönheit, Intelligenz, Kreativität, Geradlinigkeit etc., die von der Umwelt nicht gesehen und fälschlicherweise nicht gewürdigt werden. Häufig finden sich hierfür generelle Erklärungen wie z. B. Mobbing, rassistische Vorurteile, Benachteiligung wegen geringer Körpergröße, Geschlechterdiskriminierung, Neid auf die eigenen überdurchschnittlichen Fähigkeiten und Qualitäten. Frustration, Neid und Ärger sind bei den Betroffenen typische Gefühle.« [11, S. 335]