Читать книгу Unsere Glückszahl ist die Zwei - Franziska Ferber - Страница 14

Der August ging ins Land und irgendwann war es so weit, dass ich den großen hellgrünen Koffer packen konnte, den ich für Ferien erworben hatte und dessen Farbe aus den Erfahrungen einer Vielfliegerin gewählt wurde, die oft genug am Gepäckband einer Fluglinie stand und versuchte, aus der Vielzahl der schicken schwarzen Koffer ihren eigenen herauszufiltern. Und los ging es. Und ich darf sagen, es waren wunderbare Ferien und unsere Beziehung wurde immer enger.

Als wir nach einer Woche, braun gebrannt und voller Liebe im Herzen, zurückkehrten und Andis Eltern kurz besuchten, fragte seine Mutter, zu der ich von Anfang an eine wirklich gute Beziehung hatte, wie oft wir denn gestritten hätten. Nun, unsere Antwort war: »Kein einziges Mal.«

Nicht nur für sie, sondern auch für uns war klar, dass es eben eine außergewöhnliche Liebe war, die bis heute auch darauf basiert, dass wir zwar bisweilen um den richtigen Weg ringen, aber nicht streiten. Als Coach weiß ich, dass der Faktor »Streit« kein Kriterium für eine gute oder schlechte Beziehung ist, aber in unserem Fall ist es das doch. Denn wir, Andi und ich, haben ein so tiefes Verständnis füreinander, dass wir auch bei unterschiedlichen Auffassungen, die wir durchaus haben, den konstruktiven Dialog suchen und um den besten Weg ringen – aber niemals ausfallend streiten. Insofern war die Frage von Andis Mutter, die übrigens wie ich vom Sternzeichen her Zwilling ist und somit durchaus manchen ähnlichen Wesenszug zu mir aufweist, doch ziemlich wichtig und richtig.