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Der Kinderwunsch

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Bei uns ging also doch alles recht schnell – vom Beginn unserer Beziehung bis zur kirchlichen Hochzeit waren es gerade mal knapp anderthalb Jahre. Und bereits nach wenigen Monaten hatten wir entschlossen, dass wir ein Kind wollten, und versuchten es tatsächlich. Doch auch nach den wunderbaren Flitterwochen, die wir über Silvester in der Karibik verbrachten, stellte sich keine Schwangerschaft ein. Der Kinderwunsch erfüllte sich überhaupt nicht schnell; eine Schwangerschaft war Monat für Monat nicht in Sicht, bedauerlicherweise nicht einmal ein kleines bisschen.

Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass ab diesem Zeitpunkt die emotionale Achterbahnfahrt und das ständige Warten so richtig in Fahrt kamen. Ich weiß nicht, ob es Fluch oder Segen ist – aber zum Glück wusste ich damals nicht, was ich die nächsten Jahre erleben würde und aushalten müsste.

Denn: Kaum ist man wie ich damals knapp über dreißig, (frisch) verheiratet und kinderlos, wird man leider häufig mit Vorurteilen sowohl im beruflichen wie auch privaten Umfeld konfrontiert. Die einen (be-)fördern einen nicht mehr weiter, weil sie annehmen, dass die Frau »ratzfatz« in die Babypause gehen wird und es sich nicht »lohnt«. Die anderen setzen einen (haltlosen) Thesen aus, man sei beruflich derartig ambitioniert und egoistisch, dass man bewusst kein Kind wolle. Und wenn dann Menschen im Umfeld Unverständnis zeigen oder man sich einer Vielzahl von vermeintlichen »Erfolgstipps« ausgesetzt sieht, denen man ob fehlender Überzeugung oder Kraft nichts entgegenzusetzen hat, verstummt man schließlich. Auch Freundschaften empfand ich in dieser Zeit häufig belastend, weil beispielsweise die bisherigen Vertrauenspersonen auf einmal selbst schwanger waren und einen anderen Themenhorizont besetzten.

Auch fiel es mir ziemlich schwer, mich in dieser Lebensphase in der Öffentlichkeit, auf Feiern und Partys oder innerhalb der Familie zu bewegen, denn das Thema Kinder, Schwangerschaft und Kinderwunsch ist unausweichlich und konfrontiert einen immer wieder mit der eigenen unerfüllten Sehnsucht und entsprechend mit dem eigenen Leid. Diese Einsamkeit – das Gefühl, das, was bei »den anderen« so natürlich zu klappen scheint, nicht erreichen zu können – setzt eine Abwärtsspirale in Gang, in der viele verloren zu gehen drohen. So auch ich.

Unsere Glückszahl ist die Zwei

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