Читать книгу OPPORTUNITY - The power of resistance - Gabriele André - Страница 26

Оглавление

«CASA CARAGUÁ»

Kapitel 20

Quietschende Reifen, gefolgt von einem laut aufheulenden Motorgeräusch sind deutlich zu hören. Der gelbe Sportwagen VW SP2 driftet am Kopfsteinpflaster zur Garagen-Box des Felgenfachhandels Caragua Rodas. Jóse erblickt Amadé, nach fast zwanzig Jahren. Beide setzen ein heuchlerisches Lächeln auf, Amadé hechtet aus dem Wagen. Die Beiden begrüßen sich mit ehrloser vorgespielter Euphorie. Jóse ruft ihm euphorisch entgegen:

«Ola, meu Amigo! Du alter Filho da puta

(Hurensohn)! Schön Dich zu sehen!

Ich kann es nicht glauben! Wie lange ist

es her? Zwanzig Jahre? Ach, egal scheiß drauf!»

Amadé ist unachtsam. Jóse erblickt die Konturen der Pistole unter dem gelben T-Shirt. Nach dem kontrollierenden Blick von Jóse markiert er daraufhin den coolen, überlegenen Ganoven:

«Mein Business ist perigoso, (gefährlich),

meu Amigo! Niemand stellt sich mir im Weg.

Correndo? (was läuft) Ich habe Hunger!

Wir haben uns viel zu erzählen, denke ich!»

Ausgelassen nimmt Amadé den Kumpel José in den Schwitzkasten und tätschelt ihm lachend ins Gesicht. Jóse widerstrebt das lässige überhebliche Verhalten und befreit sich:

«Meu Amigo (Mein Freund)! Lass uns ins Casa Caraguá

fahren. Meine Schlampe wird kochen, Idiota (Idiot).

Die soll ihre Real ausgeben, wir brauchen das Geld

a prostitutas (für Huren)!»

Jóse ist etwas genervt, geduldig hält er an seinem Plan fest und arbeitet weiter daran Amadé als Partner für sich zu gewinnen. Denn er braucht ihn. Langsam kommt Amadé wieder runter von seinem Trip, das Koks verliert allmählich seine Wirkung. Anspannung macht sich wieder breit, Amadé versucht sich nichts anmerken zu lassen.

«Bleib auf Spur meu Amigo, gib mir eine Cigarro!

Oder hast Du Decido bei dir (Stoff, Drogen)?», fragt Amadé fordernd und klopft Jóse auf die Schulter.

Die saloppe zur Schaustellung beginnt Jóse ein wenig zu nerven. Er hat Amadé anders in Erinnerung. Nun ja, ist eben schon lange her, denkt er sich und spielt weiterhin den verlorenen Freund. Er fühlt sich noch nicht richtig wohl, vielleicht geht ihm jetzt auch alles zu schnell und locker. Zittrig raucht er sich eine Zigarette an, dann gibt er die Packung Amadé. Dieser entnimmt eine, zündet sie an und steckt die ganze Packung ein.

Jóse ist über seine taktlose Art und sein gesamtes Gehabe, mehr als erstaunt. Er weiß, jetzt muss er auch den coolen Maker raushängen lassen um mit Amadé auf Augenhöhe zu sein. Er zieht seine Arbeitskleidung aus, wirft sie auf die Straße und lässt den Laden offen. Bestimmend schlägt er Amadé auf die Schulter und fordert ihn auf:

«Lass uns verschwinden, die sollen sich ihren

Scheiß selber machen! Auf uns warten größere

Geschäfte, meu Amigo (mein Freund)! Komm!»

Sie steigen in den Wagen und machen sich auf den Weg. Während der Fahrt erzählt Jóse von sich. Er ist bedacht das Vertrauen von Amadé zu gewinnen. Zwischendurch nörgelt er, da die Klimaanlage immer wieder aussetzt.

Die Hitze der Nachmittagssonne setzt ihnen zu. Jóse erzählt, dass er eine wunderschöne Frau kennengelernt hat, sie ist sehr gepflegt aber materialistisch, weiß jedoch nicht sehr viel von seiner Vergangenheit. Da er immer sehr vorsichtig ist, hält er sich ihr gegenüber, sehr bedeckt. Er träumt davon mit schnell verdientem Geld nach Europa zu fliehen, um neu anzufangen.

Jóse möchte während der Fahrt gerne mehr Information über Amadé erlangen. Dieser jedoch hält sich cool bedeckt, indem er nicht viel redet, sondern mehr zuhört.

Das Nervenkostüm von Jóse ist sehr dünn, er hält es nicht mehr aus und fragt neugierig direkt nach:

«Vamos meu Amigo, (mal sehen mein Freund) ich

vertraue Dir, also arbeitest du für die Beira Mar

oder PCC? Sag schon!»

«Jóse meu Amigo, (mein Freund) es ist nicht die

Frage des Vertrauens. Es ist der Codex, wer viel

redet, stirbt schneller!», antwortet Amadé.

Dabei sieht er Jóse verschlagen an und lächelt.

OPPORTUNITY - The power of resistance

Подняться наверх