Читать книгу OPPORTUNITY - The power of resistance - Gabriele André - Страница 32
Оглавление«PRIVATE CABIN»
Kapitel 26
Senator Roberto da Silva zieht sich sofort in seine Kabine zurück. Er befiehlt seinen CIA Agenten Rick Ollan zu sich. Er fordert nicht gestört zu werden und eine gesicherte anonyme Telefonfrequenz. Kurzerhand versperrt er die Kabine, öffnet seinen Aktenkoffer und entnimmt heikle Dokumente. Während er einen Anruf tätigt, blättert in den Unterlagen. Ein Dokument legt er als Oberstes ab. Der prestigeträchtige Senator hat ein korruptes Netzwerk von Handlangern und ein paar Verbündeten aufgebaut. Einer davon ist ein leitender Beamter des L.A.P.D., den er schon lange an der Angel hat. Sein Name ist Tom Duscano, er ist Lieutenant im Morddezernat in Los Angeles. 38 Jahre alt, ein verwöhnter exzentrischer, dogmatischer Latino, der für Geld und Status alles macht. Nach kurzem Läuten nimmt Lt. Tom Duscano das Gespräch entgegen. Die gesicherte FaceTime Verbindung ist einwandfrei. Der Senator kommt unverblümt zur Sache:
«Hallo Tom, hören Sie gut zu. Ich habe einen
Auftrag für sie. Es gilt Code green zero!
Sie verstehen?»
«Jawohl Sir, ich habe Sie verstanden.», antwortet Lt. Duscano, und hört weiter aufmerksam zu.
«Lieutenant, überprüfen Sie die Wissenschaftler
Dr. Will Boomer und Prof. Dr. Hari Acharya.
Einer von ihnen besitzt ein wertvolles Buch.
Dieses Buch ist in Elefantenleder gebunden und
wurde durch ein eingebranntes Hakenkreuz rückseitig
gekennzeichnet. Es beinhaltet Aufzeichnungen über
gigantische Schatzvorkommen.
Mein Kontakt zum Führer der aufständischen
Rebellengruppen in Burma, teilte mir mit, dass
dieses Buch von Kindern eines Zwangsarbeitslager
in der Mandalay-Region am Ufer des Irrawaddy Flusses
gefunden wurde.», erzählt der Senator. Nach kurzer Durchsicht der Dokumente fährt er fort:
«Da diese nicht lesen können, schrieben sie
mit Erde in birmanischer Schrift Kunyi kya par ohn!
auf die erste Seite im Buch. Das so viel bedeutet wie - Hilfe!
Ein Fischer, der es fand, kontaktierte Prof. Dr. Hari Acharya.
Dieser verständigte die Behörden und bestätigte die Existenz
des Buches den Medien. Er würde von der Regierung zur
Verschwiegenheit des Inhalts angewiesen. Da die brisanten
Aufzeichnungen die Welt verändern könnte. Kriege wären nicht
ausgeschlossen. Die Nazis haben etwas entdeckt, von dem
wir bislang nichts wissen. Aber ich will es wissen!
Haben Sie verstanden, Lieutenant?
Ich will es wissen! Ich muss es wissen!»
Lt. Duscano ist sprachlos, er antwortet mit trockener Stimme.
«Ja Sir, ich habe verstanden.
Sagten Sie Code green zero, Sir?»
Senator Roberto da Silva hört den stockenden Ausführungen des Lieutenants gelangweilt zu. Dabei versucht er sich zu beherrschen. Was für ein schwerfälliger Idiot, denkt sich der Senator.
«Drücke ich mich unklar aus?
Haben Sie etwas auf den Ohren oder
sind Sie nicht der Richtige für
eine Karriere als Chief of Police
in Los Angeles? Gewöhnen Sie sich daran!
Wenn ich etwas sage, meine ich es auch!
Das wird sich auch nicht ändern, wenn
ich Präsident der Vereinigten Staaten bin.
Verstanden?», antwortet der Senator gereizt.
«Sir, jawohl Sir! Ich bin ihr Mann. Verstanden!
Ab jetzt Code green zero!», bestätigt Lt. Duscano.
Der Senator wirkt weiter auf ihn ein:
«Dann seien Sie ein Mann, schöpfen Sie aus dem Vollen,
zeigen Sie Kreativität. Ich will Resultate! Ich will das Buch!
Um 13.00 Uhr landet meine Maschine am LAX.
Ich erwarte Sie! Ende!
Senator Roberto da Silva legt auf. Er ist von der Obsession getrieben mit aller Macht Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Er braucht dazu das Buch, es ist sein Schlüssel zum Erfolg. Für dieses Ziel hat er schon einige Grenzen überschritten und jetzt fängt er erst richtig an. Nachdem er die Dokumente wieder verstaut hat, geht er in die Toiletten Kabine. Selbstverliebt betrachtet er sich im Spiegel. Sein maligner Narzissmus ist derart ausgeprägt, dass er sich für grandios und unwiderstehlich hält. Er ist von seiner Intelligenz, seiner Eitel- und Großartigkeit überzeugt. Alles hat genau nach seiner Vorstellung zu geschehen.
Kleinste Abweichungen machen ihn in seinem antisozialen Verhalten äußerst aggressiv. In seiner Paranoia versucht er jeden Gegner, empathielos um jeden Preis, zu vernichten. Er wäscht sich das Gesicht. Dann wirft er das Handy grinsend in die Toilette des Flugzeuges und spült es runter. Das Handy verschwindet im Strudel des Spülwassers. Er sieht sich seinem Ziel einen bedeutenden Schritt näher. Als deliberatives Organ verhält sich Senator Roberto da Silva in letzter Zeit sehr eigenwillig, indem er mehr Informationen für seinen Eigengebrauch verwendet. Er hält sich bei Debatten und Diskussionen bisweilen eher zurück. Wo gleich er immer häufiger auf kollaborativer Ebene, mehrmals schon Analysen und Recherchen zu seinem Vorteil verwendete. Er sucht schon lange nicht mehr den allgemein öffentlichen Diskurs, sondern verwendet jegliche brauchbaren Indikatoren gegen seine Kollegen und Mitstreiter. Dies hat er letztlich in der Vergangenheit in einigen Impeachment-Verfahren deutlich zur Schau gestellt. Er liebt die hoch geordnete Stellung dieser Verfahren, um Widersacher, in der Stellung des Gerichts auszuschalten. Diese Rolle liegt ihm außerordentlich. Er gewinnt durch diese Konzeption einen relativ großen Freiraum, um an seinen Strippen die Fäden zu ziehen. Die Beteiligung an der Gesetzgebung, Entlassungen und ebenso Ernennungen in höhere Regierungsämter und Bestellungen von Richtern, pflastern seinen derzeitigen Weg. Er denkt vollkommen machtbesessen und total erfolgsorientiert. Wer, soll ihn schon aufhalten, denkt er und schmiedet bereits Pläne für den bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf im kommenden Herbst. Nach einer Dusche läutet der Senator nach seinem Chef Agenten Rick. Dieser klopft und öffnet die Kabinentür:
«Sir. Bitteschön?»
«Rick ich möchte nicht gestört werden.
Wecken Sie mich eine halbe Stunde vor der Landung.
Ach ja, sagen Sie dem Piloten, wenn ich durch
Turbulenzen gestört werde, ist er gefeuert!
Abgang!», befiehlt Senator Roberto da Silva.