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«L.A.P.D.»

Kapitel 27

Im Morddezernat des Los Angeles Police Department haben die Beamten wieder einen stressigen Tag. Es ist ein permanentes Kommen und Gehen. Festnahmen. Einvernahmen, Gerichtstermine, Überstellungen, Anzeigen aufnehmen und Berichte abschließen. Das gehört zum üblichen Tagesgeschäft der belasteten Beamten. Natürlich erhöhen noch die anfallenden Ereignisse des Tages das Arbeitsvolumen im Schichtbetrieb. Lt. Tom Duscano wäscht sich im Waschraum gerade die Hände, ererwartet heute noch einen neuen zugeteilten Detective, frisch von der Akademie. Das laufende Leitungswasser bildet einen Strudel. Gedankenverloren beobachtet er das ablaufende Wasser im Siphon einige Minuten lang. Er denkt über das Telefonat mit Senator Roberto da Silva nach. Im Anschluss erfrischt er sich im Gesicht. Er tätschelt sich wie von Sinnen, mehrmals auf die Wangen. Der immigrierte Latino, sieht sich blasiert, selbstverliebt in den Spiegel des Waschraums. Schizoid übt er Gespräche als zukünftiger Chief of Police er spricht dabei mit sich selbst:

«Du bist ein Mann. Chief. Sir, Chief. Was geht?

Sie sind gefeuert! Ich zerquetsche Sie.

Ihr seid Kakerlaken, ja dreckige Kakerlaken,

ich habe Dich an den Eiern, Du Schwuchtel…»

Selbstgefällig, stolz im Bewusstsein bald der Chef des L.A.P.D. zu sein, grinst er dabei in den Spiegel und fährt sich einige Male durchs Haar. Der loyale, adrette Detective Carls Stone bleibt vor der Waschraumtüre stehen. Der 30-jährige Detective ist neu in der Gruppe des Morddezernats. Etwas irritiert durch verzerrt wahrgenommene Geräusche, betritt er den Waschraum und stößt zu seinem Erstaunen auf seinen Chef, Lt. Tom Duscano.

«Lieutenant! Alles in Ordnung?», fragt er verhalten.

Überrascht, schroff reagiert Lt. Duscano:

«Sie sind ein echter Schnüffler,

stecken Sie Ihre Nase nicht in jeden Scheiß!

Was soll schon nicht in Ordnung sein?»

Stone bleibt verhalten stehen. Seinen Erstkontakt hat er sich anders vorgestellt. Lt. Duscano stellt sich zum Pissoir. Während er im Stehpinkelbecken sein Geschäft wohl und erleichtert verrichtet, streckt er Stone die Hand zur Begrüßung entgegen. Verwundert überrumpelt schlägt Stone ein. Herablassend erteilt Lt. Duscano ihm einen Auftrag:

«Ach ja, Senator Roberto da Silva landet

um 13.00 Uhr in LA, bereiten Sie alles für

ein Empfangskomitee in der Diplomatenzone vor!

Organisieren Sie einen Raum, indem der Senator

und ich ungestört sind.»

Stone ist perplex, er wäscht sich die Hände. Lt. Duscano grinst überheblich, schüttelt ab, schließt seinen Hosenstall und stellt sich neben Stone um sich ebenso die Hände zu waschen. Nach der Handwäsche wischt er seine nassen Hände im Sakko von Stone trocken. Stone ist konsterniert. Bevor der Lieutenant den Toilettenraum selbstsüchtig verlässt, stoppt er und dreht sich zu Stone, welcher noch etwas verdattert, sprachlos schaut.

«Stone! Ich habe Sie an den Eiern!

Keine Zwischenfälle! Verstanden?», sagt Lt. Duscano vehement und verschwindet.

Stone ist schockiert, wie versteinert blickt er in den Spiegel. Es fällt ihm sichtlich schwer den Lieutenant zur Rede zu stellen. Stone kommt aus gutem Elternhaus. Solche Verhaltensweisen sind ihm fremd. Sieben Jahre Streifendienst in Los Angeles hat er hinter sich. Erfahrung genug gesammelt. Er wollte unbedingt ins Morddezernat, um weiter an seiner Karriere zu arbeiten. So hat er sich seinen ersten Tag im Morddezernat nicht vorgestellt. Ein wahrer Fauxpas denkt er. Mit einem Unwohlsein macht er sich an die Arbeit. Er will in ein paar Jahren zum FBI. Er denkt, was nimmt man nicht alles in Kauf, um seinen Traum zu verwirklichen. In ihm schlummert ein Eliot Ness, die TV-Serie «The Untouchables» prägte ihn.

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