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«VENUSFALLE»

Kapitel 21

Das gelbe Sportcoupé VW SP2 biegt in den Hinterhof der Casa Caraguá ein. Amadé parkt den Wagen zwischen exotischen großgewachsenen Agaven, Palmen und Orangen Bäumen. Das gepflegte Haus wirkt imposant im brasilianischen Stil. Der Weg vom Parkplatz ist im Spalier mit wunderschönen relativ großen Venusfallen geschmückt. Diese Karnivoren werden im Volksmund durch Unkenntnis und Übertreibung gerne als gefährliche fleischfressende Pflanzen bezeichnet. Diese Pflanzen verfügen über eine spezielle Fangtechnik mittels ihrer Klappfalle. In den zwei Blatthälften befinden sich kleine Fühlhaare auf den Blattinnenseiten. Werden ein oder mehrere verschiedene Haare mehrmals innerhalb einiger Sekunden zweimal berührt, so klappen die beiden Hälften blitzschnell zu. Faszinierend ist, dass eine Reizkontrolle das Schließen auf Grund von Regen oder Luftzügen verhindert.

Nach dem Verschluss wird das gefangene Opfer, vorwiegend Insekten, durch ein Sekret verdaut. Die geschlossenen Blatthälften öffnen sich erst wieder nach einigen Tagen. Dann geben sie die unverdauten Reste frei. Ab und an kommt es schon vor, dass junge Frösche oder Schlangen, Grillen und der Gleichen am Speiseplan stehen. Je nach Größe der Pflanze.

Amadé ist beeindruckt, besonders hat es ihm der Garten angetan. Solch einen hat er schon lange nicht mehr gesehen.

«Du lebst hier, wie ein Filmstar meu Amigo,

(mein Freund), sehr schön ist es hier», meint Amadé und bewundert die Pflanzen.

«Das Schönste kommt erst jetzt! Glaube mir, meu

Amigo (mein Freund)!», antwortet Jóse und deutet auf seine Frau Ananda.

Amadé stockt der Atem, er starrt Ananda einfach nur an. Jóse entgeht dies nicht, schulterklopfend meint er:

«Sie ist die wahre Venusfalle! Amigo (Freund)!»

Die Beiden nähern sich der feudalen Terrasse mit dem daneben befindlichen großen Pool. Amadé bewegt sich irgendwie straff, sein Blick ist nurmehr auf Ananda gerichtet. Die attraktive erotische Schönheit nimmt gerade ein Sonnenbad.

Als sie die Beiden kommen sieht, cremt sie gemächlich ihren Body ein. Dieser atemberaubende Anblick ihrer makellosen Figur und ihre prächtigen Formen verschlagen Amadé regelrecht die Sprache. Er kann den Blick von ihr nicht abwenden. Ananda bleibt dies nicht verborgen. Nach dem Eincremen erhebt sie sich reizvoll in ihrem Tonton-Yen Tanga Bikini aus der Teakholzliege. Langsam hebt sie die Sonnenbrille und streckt Amadé ihre Hand entgegen:

«Du bist also Amadé Lefévre? Ananda Canchó, habe

viel von Dir gehört, bem-vinda (willkommen)!»

Jóse grinst Ananda an. Amadé grüßt mit einem knappen:

«Ola, (Hallo)!»

Mehr bringt er momentan nicht heraus. Ananda lächelt, ihr gefällt es, dass es ihm die Sprache verschlagen hat.

«Setzt euch! Ich bringe uns kalte Caipirinha!

Die Picanha muss noch ein wenig schmoren,

so wie unser Gast!», sagt sie, nimmt ihr Handtuch und verschwindet im Haus.

Amadé sieht ihr lüstern nach. Er versucht sich gegenüber Jóse keine Blöße zu geben, sie ist ja doch seine Frau, denkt er und möchte Ärger vermeiden.

Er versucht sich wieder zu fangen und denkt an das angekündigte große Ding, den tollen Coup. Innerlich aufgewühlt, raucht er sich eine Cigarro aus der Packung von Jóse an.

«Vamos meu Amigo, (mal sehen mein Freund), was der

Abend noch bringt? Du bist hier, weil ich einen wie

Dich brauche, ich teile mit Dir! Glaube mir, ich

teile alles mit Dir, aber verarsch mich nicht!

Und jetzt gib mir eine von meinen Cigarros!», sagt Jóse im bestimmenden Ton und greift nach der Zigarette.

Amadé gibt ihm Feuer und nickt:

«Du kannst auf mich zählen, meu Amigo (mein Freund)!»

Er lehnt sich zurück, macht es sich im Stuhl bequem und zieht genussvoll an der Cigarro. Jóse beobachtet ihn versonnen. Amadé blickt auf eine neben dem Pool stehende Venusfalle. Eine Fliege bewegt sich in den Blatthälften, gespannt sieht er ihr nach. Akkurat schnappt sie zu. Er grinst.

OPPORTUNITY - The power of resistance

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