Читать книгу OPPORTUNITY - The power of resistance - Gabriele André - Страница 37
Оглавление«ALLIANCE LOUNGE»
Kapitel 31
Die exklusive Arrivals Lounge am Los Angeles International Airport steht Lt. Duscano mit seinen Leuten, für die Ankunft von Senator Roberto da Silva, exklusive zur Verfügung. Dafür hat der neue Detective Carls Stone gesorgt. Er hofft damit seinen ersten Arbeitstag doch einigermaßen gut über die Runden zu bringen. Der Erstkontakt mit seinem neuen Vorgesetzten war ja nicht der wünschenswerteste. Stone wartet einstweilen auf seinen Chef mit den Kollegen. Die netten Service-Stewardessen verwöhnen ihn inzwischen mit frisch gepresstem Orangensaft und einigen Muffins. Lt. Duscano trifft ein. Er scheint zufriedengestellt zu sein. Kommentarlos geht er an Detective Stone vorbei und nimmt Platz. Einen schwarzen Metallkoffer stellt er neben sich ab. Überheblich sieht er sich um, dann winkt er Stone zu sich:
«Guter Mann, guter Mann! Und jetzt passen
Sie wie ein Hund auf dieses Köfferchen auf!
Capturado (Verstanden)?»
Detective Stone ist über die Umgangsformen schockiert. So ein Arschloch ist ihm noch nie untergekommen. Enttäuscht setzt er sich und reißt sich zusammen. Lt. Duscano deutet mehrmals mit seinen Fingern auf seine Augen und dem Metallkoffer, dabei sieht er Stone an und grinst hämisch. Lt. Duscano setzt noch eins drauf, als die Service-Stewardess eine Bestellung aufnehmen möchte.
«Hey Süße, wie läuft’s! Bei mir läuft es bergab,
aber es läuft!», schiebt er lachend heraus.
Bis zum Eintreffen des Senators nützt er jede Gelegenheit die Service-Stewardessen bei seinen Bestellungen mit seiner uncoolen Anmache anzuöden. Die Stewardessen lächeln gezwungen professionell und servieren die bestellten Whiskey-Soda.
Sie empfinden das Verhalten jedoch mehr als ennuyant und verziehen sich in die Lounge-Bar. Detective Stone nervt das unschickliche Verhalten. Als er sich zum Tisch beugt, um das zweite Whiskey Glas zu nehmen, tätschelt ihm Lt. Duscano auf die Finger:
«Nein, nein mein Freund. Alkohol im Dienst?
Sie wissen, dass dies verboten ist? Oder sind Sie
Alkoholiker? Mein Junge, der ist nicht für Sie,
sondern für mich! Ich glaube, ich sollte einen
Blick in Ihre Akte werfen? Wer weiß, vielleicht
haben Sie doch ein Problem und wissen es noch
nicht?»
Einfältig beginnt er nach der unangebrachten Ausführung zu lachen. Verstört weicht Detective Stone mit der Hand zurück. Er denkt, was für ein Idiot, so etwas muss ich erleben. Die Minuten werden für Stone zu Stunden. Gelangweilt sitzt er seinem Lieutenant gegenüber, der bereits das zweite Glas Whiskey austrinkt. Dazwischen deutet er immerwährend, mit nonverbalen Zeichen auf den Koffer zu achten. Er ordert eine weitere Bestellung und ruft den Service-Stewardessen zu:
«Conchitas, manchmal hindern mich meine Coconess
Gefühle zu zeigen! Ansonsten bin ich ein ganz
cooler Typ!»
Durch die Whiskeys kommt er so richtig in Fahrt. Egozentrisch unterhält er sich im eigenen Amüsement. Sichtlich alkoholisiert bestellt er nochmals Whiskey-Soda. Zügellos versucht er weiterhin mit derben Anmachsprüchen bei seinen Bestellungen zu punkten:
«Conchita, wenn wir uns länger nicht sehen,
dann weißt Du, dass wir es von hinten machen!
Ich hoffe, Du bist im Bett nicht so langweilig
wie in deinem Job?»
Dann nimmt er den Metall-Koffer, hebt ihn hoch, spricht vor sich her und küsst ihn prätentiös. Sein prahlerisches Gehabe nervt. Die Service-Stewardess serviert die Bestellung mit gemäßigter Mine. Lt. Duscano provoziert, mit einem weiteren derben lockeren Spruch:
«Conchita, was hältst Du davon, auf meiner
Morgenlatte Klimmzüge zu machen um mir
anschließend ein gutes Frühstück zu servieren?»
Dabei greift er der hübschen Service-Stewardess unsittlich auf den Po und lacht präpotent. Diese nimmt spontan den Drink und schüttet ihn Lt. Duscano prompt ins Gesicht. Verärgert spring er auf. Detective Stone verbeißt sich mühsam das Lachen. Exakt in diesem Augenblick öffnet sich in der Lounge die große Glasschiebetür, der Diplomatenzone. Gerade erscheint der Senator mit seiner Entourage. Von Oben bis Unten begossen wie ein nasser Pudel, steht Lt. Duscano vor ihm. Seine Kollegen grinsen verhalten. Indigniert über das soeben wahrgenommene Erscheinungsbild geht der Senator zornig mit schnellem Schritt und stechendem Blick auf den Lieutenant zu. Er stellt ihn zähneknirschend, untermauernd mit deutlicher Mimik, vehement zur Rede:
«Tom, sind Sie wahnsinnig?! Was fällt Ihnen ein
so ein Bild in der Öffentlichkeit abzugeben.
Sie Idiot, noch so ein Vorfall und Sie können
Parktickets verteilen! Sagen Sie jetzt kein Wort!
Ich will nichts hören! Wenn Sie für mich etwas
haben, dann geben Sie es mir jetzt und
verschwinden aus meinen Augen!»
Wortlos beschämt, gebadet und stinkend nach Whiskey, greift Lt. Duscano schwankend nach dem Metall-Koffer. Er nimmt ihn auf, taumelnd übergibt er diesen dem Senator.
«Lieutenant! Vergessen Sie nicht auf
Ihren Auftrag, ich will das Buch!
Verstanden! Wenn ich es nicht bekomme,
können Sie unseren Deal, in allen Belangen vergessen!», gibt ihm der Senator mit zurückhaltender Vehemenz zu verstehen, wendet sich zornig ab und verlässt verärgert die Diplomaten-Alliance Lounge mit dem Mettall-Koffer.
Lt. Duscano nickt nur. Im Nachsehen wie verärgert Senator Roberto da Silva den elitären Flughafenbereich verlässt, stampft er erzürnt auf den Boden. Dabei verknöchelt er sich.
Fluchend torkelt er wortlos mit seinem Gefolge aus der Arrival Lounge. Die Service-Stewardessen blicken einander an, sie grinsen Detective Stone zu, der lächelnd den anderen folgt.