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»Nein, bitte nein! Juanito, mein Engel, bitte wach auf!« Sarah drückte den kleinen Körper ihres Kindes an sich, küsste die schwarzen, noch vom Fieberschweiß verklebten Locken. Doch die Hitze, die ihn die ganze Nacht hindurch gequält hatte, war jetzt der Kälte gewichen. Vorsichtig hielt Sarah ihren Sohn im linken Arm und strich mit der freien Hand zärtlich über seine kühlen Wangen. Als sie kurz zuvor nach einem kurzen, wenig erholsamen Schlaf erwacht war, hatte er noch geatmet. Verzweifelt hatte Sarah versucht, ihm heilenden Salbeitee einzuflößen, doch er wollte nicht trinken. Erst als sie die vorbereiteten Wickel anlegen wollte, bemerkte sie, dass die kleine Brust sich nicht mehr hob. Juanito hatte aufgehört zu atmen, sein kleiner, schwacher Körper hatte den Kampf gegen die Seuche verloren.

Immer wieder streichelte sie das Gesichtchen, das nun so friedlich aussah. Wie ein schlafender Engel. Ja, Juanito schlief, er konnte nicht tot sein.

Liebevoll wiegte Sarah das tote Kind in ihren Armen, stemmte sich mit aller ihr noch verbliebenen Kraft gegen die Wahrheit. Mit leiser Stimme sang sie das Lieblingslied ihres Sohnes.

Die Raben Kastiliens

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