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KARL BÖHM Dirigent

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* 28. 8. 1894 Graz † 14. 8. 1981 Salzburg. Nach absolviertem Jus- und Musikstudium Kapellmeister am Grazer Stadttheater, danach Dirigent an den Opernhäusern München, Darmstadt, Hamburg, Dresden. Dirigierte bei den Salzburger Festspielen, Generalmusikdirektor und Direktor der Wiener Staatsoper. Gastierte an allen großen Opern und Konzertsälen der Welt.

Als Böhm während eines Japan-Gastspiels zu einem offiziellen Essen geladen war, zeigte er sich – aus Höflichkeit den Gastgebern gegenüber – einverstanden, mit Stäbchen zu essen. Nachdem er sich eine Zeit lang erfolglos mit dem für ihn ungewohnten Besteck um Nahrungsaufnahme bemüht hatte, raunte er einem neben ihm sitzenden Philharmoniker zu: »Also, mit an Staberl kann i mir mei Geld ganz gut verdienen. Aber mit zwaa müssert i glatt verhungern.«

Böhm war Generalmusikdirektor, hatte sich aber auch die Titel Professor und Doktor juris erworben. Und er war stolz auf jeden einzelnen. Bei einer Probe von Mozarts Idomeneo unterbrach ihn ein junger Philharmoniker immer wieder mit eher langweiligen Fragen. Als dieser zum vierten oder fünften Mal »Herr Böhm, wie meinen Sie das?« wissen wollte, machte ihm der Dirigent den Vorschlag: »Wissen S’ was, sagen S’ gleich Karl zu mir!«

Als während der Aufführung einer Mozart-Symphonie im Konzertsaal ein Kurzschluss auftrat, spielten die Musiker trotz vollkommener Finsternis bravourös weiter, wodurch sie wohl eine Panik verhindern konnten.

Ausgerechnet nach dem Schlussakkord ging das Licht – wie von Zauberhand gelenkt – wieder an, worauf das Orchester vom Publikum mit stürmischem Beifall belohnt wurde.

»Ja, ja«, meinte Böhm, »i hab ja auch im Finstern weiterdirigiert.«

Bei internationalen Auftritten litt der bedingungslose Perfektionist Karl Böhm unter seinen mangelnden Englischkenntnissen. Als er von den New Yorker Philharmonikern bei einer Probe einfordern wollte, sie mögen eine bestimmte Stelle »prägnanter« spielen, kramte er sein bestes Schulenglisch hervor und rief in den Orchestergraben: »Be a little bit more pregnant!*«

Als er zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt wurde, hielt Böhm eine Dankesrede, in der er dem Ensemble zurief: »Liebt eure Oper wie bisher – aber intrigiert’s ein bisserl weniger!«

Das heitere Lexikon der Österreicher

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