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MAXI BÖHM Schauspieler und Kabarettist

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* 23. 8. 1916 Wien † 26. 12. 1982 ebd. Gründete 1945 nach Engagements in der böhmischen Provinz gemeinsam mit Peter Hey die Linzer Kleinkunstbühne »Eulenspiegel«. Sendereihen im Hörfunk (»Die Große Chance«), ab 1954 bei Karl Farkas im Kabarett Simpl, danach Volkstheater, ab 1976 bis zu seinem Tod Mitglied des Theaters in der Josefstadt.

Der Kabarettist erhielt 1972 einen Brief von Harry Kraut, dem New Yorker Manager des Dirigenten Leonard Bernstein. »Dear Mr. Böhm! Mr. Bernstein wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Sie eine großartige Parodie auf ihn gespielt haben. Er freut sich sehr darüber und hofft, dass es davon ein Video gibt. Wäre dem so, könnte er es sehen?«

Als der Maestro Monate später in Wien war, kam es zum Treffen Böhm-Bernstein. Der Dirigent sah sich im ORF-Zentrum auf dem Küniglberg das Band an, lachte Tränen, sagte dann aber einschränkend: »Mr. Böhm, ich springe doch nicht beim Dirigieren!«

Im Anschluss an die Vorführung wurde die Aufzeichnung eines Strawinsky-Konzerts gezeigt, das Bernstein in der Londoner Royal Albert Hall dirigiert hatte. Nach einiger Zeit wandte er sich dem immer noch neben ihm sitzenden Böhm zu und flüsterte ihm ins Ohr: »Mr. Böhm, Sie haben Recht, ich springe wirklich!«

Nach seinem Abgang vom Kabarett wurde Maxi Böhm – jetzt freilich als Max – Mitglied des Theaters in der Josefstadt. Dies veranlasste Ossy Kolmann, dem früheren Simpl-Kollegen auf die Schulter zu klopfen und liebevoll zu sagen: »Das ist der Niedergang der Josefstadt – von Max Reinhardt zu Max Böhm!«

Maxi Böhm zog sich ins Kaiserbad in Deutsch Altenburg zurück. Nach Absolvierung einer mehrtägigen Kur schrieb der Komödiant ins Gästebuch des Hotels: »Bin in der vergangenen Woche um 20 000 Schilling jünger geworden.«

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