Читать книгу Elijah & seine Raben - Georg Sporschill - Страница 6
ОглавлениеKARDINAL DR. CHRISTOPH SCHÖNBORN
ERZBISCHOF VON WIEN
Wien, im Dezember 2015
P. Georg Sporschill zum 70. Geburtstag
Lieber Pater Georg!
Seit fünfundzwanzig Jahren bist Du ein »Jesuit, der mit Straßenkindern lebt«. Du hast Dein Leben den Obdachlosen gewidmet, den Drogensüchtigen, den Straßenkindern in Rumänien, Moldawien, Bulgarien. Die Arbeit mit »Europas vergessenen Kindern« wurde für beide Seiten zu einer Schule der Freundschaft.
Was hat Dein Leben geformt? Drei Prägungen gehören gewiss dazu: Zunächst die Exerzitien des heiligen Ignatius von Loyola. Sie waren Deine erste große Lebensschule. Sie haben Deine Liebe zur Bibel geweckt und vertieft. Täglich liest Du in der Bibel, und sie wurde für Dich zu einem »Handbuch für die Sozialarbeit«. Sie gibt Dir Mut und Hoffnung und zwingt Dich, weiterzugehen und noch mehr zu erwarten von Gott, der größer ist als wir und der immer noch Überraschungen für uns parat hat.
Eine zweite große Lebensschule waren Deine Freundschaften mit Kardinal König und Kardinal Martini. Von Kardinal König hast Du viel Ermutigung bekommen für Deine Initiativen. Von ihm hast Du Geduld gelernt. Die Liebe zur Kirche hat Euch verbunden. Jesuit wie Du, hat er in unzähligen Menschen die Freude an der Bibel geweckt und vielen das Wort Gottes erschlossen.
Die wichtigste Schule des Lebens in der Nachfolge Jesu aber sind für Dich die Armen. Sie sind Deine »stärksten Lehrer«. Sie öffnen uns die Augen für das, was wirklich zählt. Was 1991 in Bukarest begann, wurde zu Deiner Lebensaufgabe, die sich in den Sozialprojekten Concordia und Elijah verwirklicht. In Papst Franziskus hast Du nun einen besonderen Fürsprecher. Auch er ist Jesuit, und er hat Dich durch sein Wort und sein Lebenszeugnis so sehr berührt, wie Du es nie vorher erlebt hast, wie Du bekannt hast. Christliche Nächstenliebe entscheidet sich an der Frage Jesu: Was hast du dem geringsten meiner Brüder getan? Diese Frage entscheidet letztlich über unser Schicksal und unser Glück.
Lieber Pater Georg! Willkommen im Kreis der Siebzigjährigen! Danke für Deine Freundschaft. Sie ist für mich ein Stück Lebensschule auf meinem Weg der Nachfolge Jesu.
Mit meinen besten Glück- und Segenswünschen
Dein