Читать книгу Verschenktes Schicksal: Arztroman Sammelband 3 Romane - Glenn Stirling - Страница 23

Endlich traf der langerwartete Anwalt ein.

»Nun, haben Sie alles für mich erledigt?«, fragte Frau Losse.

»Wenn Sie wissen wollen, wem diese Klinik gehört, ja, das habe ich in Erfahrung gebracht.«

»Und?«

»Die Besitzerin wohnt hier. Lydia Winter heißt sie.«

»Meinen Sie eine von den alten Damen drüben im Häuschen?«

»Ganz recht.«

Sie lachte glucksend.

»Dann ist ja alles in Butter! Dann werden wir bald alles so geregelt haben, wie ich es mir vorstelle. Sie bleiben gleich hier und können in ein paar Stunden den Vertrag aufsetzen.«

Der Anwalt war skeptisch.

»Sind Sie sich so sicher?«

»Ich kenne die Menschen. Für viel Geld verkaufen sie ihre Seele. Und wer aus einer Villa auszieht, der braucht Geld. Ich hab’ mal wieder einen guten Riecher gehabt. Ich werde dieses Haus billig erstehen.«

»Und wie soll es dann weitergehen?«, fragte der Mann.

»Nun, diese Klinik wird mir in Zukunft sogar eine hübsche Stange Geld einbringen. Aber natürlich nur, wenn man meine Tochter hinauswirft. Sie wird nicht erfahren, dass ich dann der Besitzer bin. Aber wir werden es in den Vertrag aufnehmen müssen: Entweder wird Bettina hinausgeworfen, oder es gibt kein Geld.«

»Soll ich die Verhandlungen führen?«, fragte Frau Losses Rechtsberater.

»Nein, mit einer Frau werde ich schon fertig. Bleiben Sie nur hier und essen Sie das Körnerfutter!«

Wenn die alte Dame ein Geschäft witterte, war sie nicht aufzuhalten. Seufzend ließ sich der Anwalt in einen Sessel fallen.

»Und ich dachte, ich würde sie hier ganz kleinlaut vorfinden. Na ja, ihr ist man eben nicht gewachsen. Ich kann die Hoffnung darauf wohl aufgeben.«