Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 29
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ОглавлениеDen halben nächsten Tag verbrachte Felipe in der Nähe der Schwefelquellen, wo die Banditen ihn am wenigsten vermuteten. Im Morgengrauen, bevor sie die Ranch verließen, erhielten sie Verstärkung.
Die Reiter kamen auf dem Clanton-Ranch-Trail. Insgesamt acht Mann beteiligten sich an der Suche. Aber Felipe hatte alle Spuren sorgsam verwischt. Allerdings musste er die Hoffnung, Conchita zu befreien, vorerst aufgeben. Frank ließ außer dem chinesischen Koch drei schwerbewaffnete Kerle da.
Zwei blieben im Haus, einer patrouillierte um die Gebäude. Stündlich wechselten sie sich ab. Felipe bekam seine Schwester nicht mehr zu sehen. Einmal drang schallendes Gelächter zu ihm. Da war er nahe dran, sich aufs Pferd zu schwingen und sich den Outlaws zu stellen. Er hatte zwar den Colt auf der Ranch zurücklassen müssen, besaß dafür aber die Winchester, die am Sattel der Stute hing. Der Gedanke, dass die Banditen Conchita als Geisel benutzen würden, hielt ihn zurück.
Eine graue Wolkendecke hing über dem Tal. Zum ersten Mal sah es nach Regen aus, aber kein Tropfen fiel. Gegen Mittag kamen die McLowry-Brüder und ihre Verbündeten mit missmutigen Mienen zurück. Felipe führte sein Pferd außer Hör- und Sichtweite. Dann schlug er den Weg nach Tombstone ein.
Da er selbst auf der Jagdliste der Tombstone-Marshals stand, blieb ihm nichts übrig, als Emmery vor der Stadt abzufangen. Nur so konnte er den Earps beweisen, auf welcher Seite er stand. Zwei Meilen vor Tombstone verließ er den Reit- und Wagenweg. Niemand sollte ihn sehen. Er versteckte sich auf einer buschbestandenen Anhöhe, von der er den Trail beobachten konnte.
Frachtwagen rollten vorbei. Später tauchte eine staubumwogte Rinderherde auf, die von mehreren Cowboys zu einer Silbermine getrieben wurde. Als der Tag allmählich nur Neige ging, strebten von mehreren Richtungen Reiter zur Stadt. Felipe hoffte, dass Emmery auf dem San-Pedro-Valley-Trail kommen würde. Aber nur ein einzelner Mexikaner auf einem staubbedeckten Pferd zuckelte gemächlich am Hügel vorbei. Ein buntgestreifter Poncho umhüllte ihn. Der fast wagenradgroße Sombrero verdeckte das Gesicht.
Felipes Blick wandte sich den Reitern an der weiter entfernten Biegung zu. Er erkannte Tom McLowry und noch drei Männer, die er auf der Schwefelquellen-Ranch gesehen hatte. Dann fiel ihm im Nachhinein ein, dass der Mexikaner auf einem Rotfuchs saß, der ihm bekannt vorkam. Der Ponchoreiter war schon fünfzig Yard weiter. Felipe bog einen Zweig zur Seite, damit er ihn sah.
Es war tatsächlich Emmerys Pferd, und jetzt erkannte Felipe trotz Poncho und Sombrero die hagere Gestalt.
Unwillkürlich hob er das Gewehr. Aber da galoppierten die Reiter von der McLowry-Ranch unter ihm vorbei. Sie überholten den vermeintlichen Mexikaner. Als der Staub, den ihre Pferde emporschleuderten, sich verzog, war Emmery bereits außer Schussweite.
Gleich darauf erreichte er die Häuser. Er bog in die Fremont Street. Sein Ziel war der O.K. Corral. Ein weiterer Reitertrupp aus dem San Pedro Valley zwang Felipe, in Deckung zu bleiben.