Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 43

Felipe trieb sein Pferd hinter eine Klippe. Hufe hämmerten auf seiner Spur. Die Banditen waren überzeugt, dass er nichts anderes im Sinn hatte, als seinen Skalp zu retten. Nebeneinander bogen sie um den Felsen, jeder mit einem Gewehr überm Sattel. Ihre Halstücher flatterten. Der Reitwind verbog die Stetsonkrempen. Kalte Ruhe durchströmte Felipe. Er stützte den Coltlauf mit dem linken Unterarm. Die Waffe blitzte.

Mit einem Schulterschuss stürzte der Reiter in der Mitte vom Pferd. Die Gewehre seiner Kumpane flogen hoch. Die Gäule stürmten weiter. Felipes Colt bewegte sich mit dem linken. Die Waffe krachte, und der Schecke lief mit leerem Sattel vorbei. Der dritte Bandit war ebenfalls schon auf gleicher Höhe. Das Gewehr peitschte. Felipe spürte ein Brennen am Arm.

Seine Kugel verfehlte den Outlaw. Der musste wenden. Ehe er wieder das Gewehr auf den jungen Mexikaner richten konnte, fing er dessen Treffer ein. Felipe schluckte. Jetzt erst begann sein Colt zu wackeln. Blut sickerte seinen rechten Arm hinab. Aber es war nur ein Kratzer.

Seine Hände waren wieder ganz ruhig, als er die Waffe lud.

Er orientierte sich an der Sonne, dann ritt er einen steilen Hang hinauf. Der Braune stampfte mühsam, aber Felipe kürzte so den weiten Bogen des Wagentrails ab. Auf dem Kamm trocknete ein angenehm kühler Luftzug den Schweiß auf seinem Gesicht. Floyds Mine lag unter ihm.

Der Schmelzofen rauchte. Funkelnde Geleise kreuzten das Plateau. Kipploren rollten. Abraumhalden türmten sich hinter den Baracken, in denen die Miner untergebracht waren. Sie wurden von einem weiß gestrichenen, doppelstöckigen Holzgebäude überragt. Floyds Name leuchtete in großen, roten Buchstaben über dem Eingang. Eine Reihe Frachtwagen stand auf dem Hof. Verschwommene Geräusche erreichten Felipe.

Dann trat Floyd aus dem Haus, massig, mit hochgekrempelten Ärmeln. Er rauchte eine Zigarre. Seine beiden Revolvermänner schoben sich neben ihn. Sie spähten zum Plateaurand. Die Kutsche war bereits am Hang, aber von der Mine noch nicht zu sehen. Die Hände der Schießer lagen an den Waffen. Ihr Boss war ahnungslos.

Die Kutsche würde noch fünf Minuten brauchen, bis sie das Plateau erreichte. Dann war Sheldon Floyd ein toter Mann.