Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 34
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ОглавлениеCurly-Bill Brocius schaffte die Strecke von der Schwefelquellen-Ranch nach Tombstone in drei Stunden. Er brachte sein Pferd in den Mietstall. Sheldon Floyds Rapphengst und die Pferde seiner Revolvermänner standen in den Boxen. Grinsend, eine Zigarette im Mundwinkel, betrat Bill die Allen Street. Der Sonnenuntergang flammte über den Dächern von Tombstone. Nur mehr vereinzelte Wolken hingen am Firmament.
Der schwarzlockige Revolvermann las den Anschlag an der Stallwand – Earps Waffenverbot. Dann ging er ein paar Häuser weiter und gab seinen Coltgurt in Websters Store ab. Morgan Earp lehnte an einem der Vordachpfosten, als Curly-Bill herauskam.
»Schöner Abend, Marshal, was?«
»Ein friedlicher Abend«, betonte der Deputy. »Bis jetzt.«
Lachend schlenderte Curly davon. Er fand Floyd im Oriental Saloon. Der bärtige Minenbesitzer saß am Spieltisch, ihm gegenüber, den Rücken zur Wand, Doc Holliday. Einer von Floyds Leibwächtern beteiligte sich an der Pokerrunde. Einer stand an der Theke. Holliday entdeckte Curly, aber sein hohlwangiges Gesicht blieb ausdruckslos. Curly verbarg sein Zögern hinter einem Grinsen, dann stiefelte er zur Theke.
Im Spiegel über der Bar sah er, dass Morgan Earp hinter ihm hereinkam. Der Sternträger setzte sich an den Tisch neben der Tür. Curly murmelte eine Verwünschung. Aber er war nun mal aus einem bestimmten Grund hier und stellte sich neben den Floyd-Schießer, dem der Keeper gerade einen Whisky eingoss. Der Mann war groß und breitschultrig und besaß ein gebrochenes Nasenbein. Als er trinken wollte, rempelte Curly ihn an. Der Whisky schwappte auf Curlys Hemd.
»He, kannst du nicht aufpassen?«
Der Revolverschwinger fuhr wütend herum.
»Verdammt, was …« Dann erkannte er Curly. Aber der fauchte sofort: »Entschuldige dich gefälligst!« Seine Augen sandten dem Breitschultrigen ein Signal. Da bemerkte auch der Floyd-Mann den Deputy.
»Du hast wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank! Entweder ersetzt du den Drink, oder ich wisch mit dir den Boden auf!«
»Dann an die Arbeit, Junge«, grinste der schwarzhaarige Outlaw. Die Faust des Breitschultrigen schoss auf ihn zu. Curly bog den Kopf weg, traf den Gegner an der Schulter und drückte ihn an die Theke.
»Wir kommen morgen Mittag«, raunte er. »Lloyd muss ins Gras beißen, sobald ihr die Kutsche seht. Dann macht euch mit seiner Kasse aus dem Staub.«
Er blockte den Schwinger des Floyd-Schießers ab, tat, als würde er stolpern und klammerte sich an ihm fest.
»Es muss aussehen, als hättet ihr den Coup längst geplant und würdet die Rückkehr von Floyds Frau zur Flucht benutzen.«
»Wo treffen wir uns?«
»Auf der Clanton-Ranch. Ihr bekommt dort euren Anteil, bevor ihr nach Mexiko verschwindet.«
Floyds Leibwächter riss sich los, packte eine Flasche und schlug sie an der Theke entzwei.
»Dir werd’ ich’s zeigen, du Mistkerl!«
»Du machst mich neugierig!«, spottete Bill.
Earp feuerte einen Schuss in die Decke. »Wenn ihr euch prügeln wollt, dann außerhalb der Stadt!«
Curly-Bill ließ die Fäuste sinken.
»Ich bin nur auf ’nen Drink hier. Wollte Freunde treffen. Vielleicht find’ ich sie im Crystal Palace. Du weißt, Marshal, ich bin ein friedlicher Mensch. Floyd soll seinen Bluthund besser an die Kette legen.«