Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 32

25

Оглавление

Nebelschwaden hingen im San Pedro Valley. Die Sicht reichte nur wenige Yard. Felipe hielt. Er hörte noch einen Moment das Pochen von Hufen hinter sich, dann rührte sich nichts mehr. Bleischwer lag der Colt in seiner Rechten. Die Felsen und Kakteen glichen Gespenstern. Er wartete, aber kein Laut erreichte ihn. Der Tag graute.

Vorsichtig ritt Felipe weiter. Als er abermals den Braunen zügelte, hörte er das Pochen seitlich von sich, dann wieder Stille. Da verließ er den Trail zur Schwefelquellen-Ranch.

Ein Pferd schnaubte in der Nähe, und ehe Felipe es verhindern konnte, antwortete der Braune mit einem leisen Wiehern. Felipe trieb das Tier hinter einen Felsblock. Die Schwaden um ihn bewegten sich geisterhaft. Ein schwacher Lichtschimmer kam von Osten. Aber noch ertönte kein Vogelruf. Felipe lauschte gespannt. Der Unsichtbare folgte ihm, seit er den San-Pedro-Valley-Trail eingeschlagen hatte. Hufe malmten. Dann tauchte eine im Nebel verschwimmende Schattengestalt auf.

»Ich weiß, dass du da bist, Amigo.«

Es war Johnny Ringos Stimme. Felipe legte dem Braunen die Hand auf die Nüstern, damit er ihn nicht wieder verriet.

»Gib auf! Du kannst nichts für Conchita tun.«

Er schien auf Antwort zu warten. Allmählich wurde es heller, die Umrisse des Reiters deutlicher.

»Bisher hast du ’ne Menge Glück gehabt, Amigo. Übertreib’s nicht! Gib dich damit zufrieden, dass du Emmery erwischt hast. Ich versprech’ dir, dass deiner Schwester nichts zustößt.«

Wieder ließ Ringo einige Sekunden verstreichen, dann wendete er. Der Nebel verschluckte ihn. Das San Pedro Valley dampfte wie eine Waschküche. Felipe blieb mehrere Minuten in Deckung. Nur Stille umgab ihn, als er auf den Trail zurückritt. Er schätzte, dass es nur mehr zwei Meilen zur Ranch waren.

Da dröhnte Hufschlag heran. Es waren mehrere Reiter. Felipe ritt in ein Mesquitegebüsch. Ein Bündel Sonnenstrahlen durchdrang den Nebel. Die Yuccastauden am Hang gegenüber glänzten goldfarben. Dann sah Felipe die Reiter, fünf Mann von der Schwefelquellen-Ranch, an der Spitze Tom McLowry. Eine junge, schwarzhaarige Frau mit flatterndem Poncho ritt zwischen ihnen.

Sie bringen Conchita fort, durchzuckte es Felipe. Schon waren sie vorbei. Felipe jagte um den Hügel herum und versuchte ihnen den Weg abzuschneiden. Das Hufgetrappel verriet ihm, dass sie nach Norden ritten. Die Sonne ging auf. In einer Hügelkerbe saß er ab, band den Braunen fest und duckte sich hinter einen Felsen. Nebelfetzen hingen noch zwischen den Yuccas. Aber die Senke vor ihm bot freies Schussfeld. Die Reiter kamen durch die Hügel gegenüber. Rasch überprüfte Felipe die Coltkammern.

Steine rollten den Hang neben ihm herab. Sein hochschnellender Blick traf Johnny Ringo.

»Es sind zu viele! Sie töten dich, wenn du schießt!«, mahnte der Revolvermann, während der Hufschlag jenseits der Senke zu einem Donnern schwoll.

Felipes Erstarrung dauerte nur einen Augenblick. Drüben tauchten die Reiter auf. Die Sonne beschien sie. Felipe zielte auf Tom McLowrys Pferd. Da krachte Ringos Colt.

Ein wuchtiger Schlag prellte Felipe die Waffe aus der Hand. Er hatte Berichte von solchen Schießkunststücken immer für Märchen gehalten. Nun blickte er benommen auf seinen im Sand liegenden Colt. Dann rannte er zu seinem Braunen. Die Winchester hing am Sattel. Ringo spornte sein Pferd den Hügel herab. Als Felipe herumfuhr, stieß Ringos Wallach ihn um.

»Verdammter Narr!«

Reiter umringten den jungen Mexikaner. Keuchend stemmte er sich auf die Knie. Er blickte in mitleidlose Gesichter. Revolverhähne knackten.

»Er ist mein Gefangener!«, rief Ringo scharf.

Felipes Blick suchte Conchita. Er sah ein fremdes Gesicht. Die Mexikanerin war jung und hübsch, besaß aber sonst keine Ähnlichkeit mit Felipes Schwester.

Tom McLowry warf ihr einen mit Münzen gefüllten Beutel zu. »Du kannst verschwinden, Maddalena. Vergiss, was du gesehen hast.«

Banditen greifen an! Sammelband 4 Western

Подняться наверх