Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 41
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ОглавлениеVirgil Earp wischte sich mit der Serviette den Schnurrbart ab, zahlte und verließ Haffords Saloon. Die Sonne stand hoch über den Dächern. Tom McLowry und Ike Clanton ritten von Süden in die Allen Street. Rasch trat Virgil in die Tür zurück. Die beiden hatten ihn nicht gesehen. Ihre Mienen waren verbissen. An Ikes Gürtel hingen trotz des Waffenverbots zwei Colts. Außerdem hielt er eine Winchester über dem Sattel. Tom schien unbewaffnet.
Ohne nach links oder rechts zu blicken, trabten sie vorbei. Ihr Ziel war der Mietstall. Der Marshal wartete, bis sie im Stall waren, dann folgte er ihnen.
Sie brachten gerade ihre Pferde in die Boxen. Virgil ging kein Risiko ein. Er hielt den Colt, als er sie anrief: »Ich will eure Hände sehen, Jungs, wenn ihr euch umdreht!«
Ikes stoppelbärtiges Gesicht war hassverzerrt. Tom hielt seinen Arm fest.
»Nicht hier!«, zischte er.
Virgils Waffe bedrohte sie abwechselnd.
»Du bist entweder sehr vergesslich oder sehr leichtsinnig, Ike. – Joe, komm her und nimm seine Schießeisen in Verwahrung!«
Der Stallmann schlurfte zögernd heran. Ike ließ das Gewehr fallen und schnallte den Coltgurt ab.
»Sonst noch was?«
»Gewiss. Wollen mal hören, was der Richter dazu sagt.« Ike ballte die Fäuste. Unbeeindruckt deutete Earp mit dem Sechsschüsser zum Tor. »Nach dir.«
Clanton kannte den Weg. Der städtische Richter war jedoch ein Anhänger der Behan-Partei. Er schien es zu bedauern, dass er den Besuch nicht frühzeitig genug bemerkte, um das Schild mit der Aufschrift »Nicht anwesend« vor die Tür zu hängen. Er verurteilte Ike lediglich zu einer Geldstrafe von fünfundzwanzig Dollar.
»Bist du nun zufrieden, Earp?«, höhnte Ike.
»Ich hätt’ dich gern hinter Schloss und Riegel gesehen«, gab der Marshal zu. Der Hass ging mit Clanton durch.
»Und ich dich auf dem Stiefelhügel!«
Da knallte schon die Tür hinter Virgil zu. Er eilte zu Wyatts Office, damit die Brüder erfuhren, dass Ike und Tom in der Stadt waren.
Jill Harper saß auf dem Stuhl vor Wyatts Schreibtisch. Ihr Saloonkleid war zerknittert, und staubbedeckt. Blonde Strähnen züngelten um das erhitzte Gesicht. Morgan lehnte an der Wand. Wyatt schnallte den Revolvergurt um.
»Frank McLowry, Billy Clanton und Billy Claiborne sind ebenfalls hier«, erklärte er, als Virgil kurz berichtete.
»Sie wollen es also wissen.«
»Jill hat mich gewarnt. Montoya schickt sie. Curly ist mit dem Rest der Bande zur Floyd-Mine unterwegs. Sie haben es auf Floyds Silber abgesehen. Montoya versucht, Floyd zu warnen.«
»Der Junge hat Mumm. Ich fürchte nur …« Virgil schwieg, als Wyatts Augen auf Jill wiesen.
»Gehen wir!«, entschied Wyatt. Er sah auf die Uhr. Es war ein Uhr dreißig.