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3.6 Komorbiditäten

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Das Vorliegen einer koexistierenden Störung bei ADHS ist in der Klinik eher die Regel als die Ausnahme ( Kap. 14). Epidemiologische Feld-Studien haben erst spät bei der Erforschung der Prävalenz von ADHS auch die Raten koexistierender Störungen erfasst. Eine erste systematische Zusammenfassung der Daten aus epidemiologischen Studien an Kindern und Jugendlichen haben Angold et al. (1999) vorgenommen und dabei den besonders engen Zusammenhang von ADHS mit Störungen des Sozialverhaltens (Odds-Ratio 10,7), mit Depression (Odds-Ratio 5,5) und mit Angststörungen (Odds-Ratio 3,0) berechnet.

In den epidemiologischen Studien der 1990er Jahre fanden sich Komorbiditäts-Raten von 22–35 % für Störungen mit oppositionell-trotzigem Verhalten, von 15 % für Störungen des Sozialverhaltens und von 25 % für Angst- und Affektstörungen. Die Studie von (Kadesjo und Gillberg 2001) in einer schwedischen Mittelstadt hat in Verbindung mit ADHS bei 60 % der Probanden eine Störung mit oppositionellem Trotzverhalten, bei 33 % eine Tic-Störung und bei 7 % ein Asperger-Syndrom diagnostiziert. Mit einem speziellen Fokus auf Entwicklungsstörungen wurden bei 47 % der Kinder eine entwicklungsbezogene Koordinationsstörung, bei 40 % eine Lese-Rechtschreibstörung und bei 13 % eine geistige Behinderung festgestellt.

Eine neuere Studie auf der Basis umfangreicher dänischer Registerdaten aller fast 15 000 Kinder und Jugendlichen im Alter von 4 bis 17 Jahren in den Jahren 1995–2010 fand eine Komorbiditätsrate von 52 % für mindestens eine psychische Störung und von 26 % für zwei oder mehr psychische Störungen. Die häufigsten komorbiden Störungen waren Störungen des Sozialverhaltens (16,5 %), spezifische Entwicklungsstörungen (15,4 %), Autismus-Spektrum-Störungen (12,4 %) und geistige Behinderung (7,9 %) (Mohr Jensen und Steinhausen 2015a).

Die beiden Feldstudien an Erwachsen fanden hohe Raten von komorbiden Störungen, wobei sowohl in der nationalen Komorbiditätsstudie in den USA als auch in der internationalen Studie unter Beteiligung zahlreicher Länder die Stärke des Zusammenhangs mit Affektstörungen, Angststörungen und Substanzmissbrauchsstörungen nicht bedeutsam variierte (Kessler et al. 2006; Fayyad et al. 2007).

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