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Kognitive und motorische Vorbereitungsprozesse

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Auch Vorbereitungsprozesse sind bei Kindern mit ADHS oft beeinträchtigt. Verminderte motorische Vorbereitung (gemessen anhand des lateralisierten Bereitschaftspotenzials) kann gleichzeitig mit der typischen P300-Verminderung auftreten, und kann davon durch antwortbezogene Mittelung und Quellenanalyse unterschieden werden (Steger et al. 2000). Erwartungs- und Vorbereitungsprozesse sind bei ADHS aber nicht immer vermindert. Während die CNV-Verminderung bei Kindern mit teilweise subklinischem ADHS kaum vermindert ist (van Leeuwen et al. 1998), zeigen anderen Studien deutlichere CNV-Verminderungen bei Kindern mit stark ausgeprägtem ADHS (Banaschewski et al. 2003). Erst die systematische Untersuchung der Rolle von Komorbidität konnte aufzeigen, dass diese CNV-Verminderung vor allem bei Kindern mit ausgeprägtem ADHS, aber ohne zusätzliche Störungen des Sozialverhaltens auftritt (Banaschewski et al. 2003).

Neben der CNV zeigt sich bei der Vorbereitung auch eine Alpha-Unterdrückung über posterioren Gebieten, welche besonders beim unaufmerksamen ADHS-Subtyp beeinträchtigt ist (Mazaheri et al. 2014). Ähnlich wie die mit der NoGo-P3 erfassten hemmenden Kontrolle, bleibt auch die mit der CNV gemessene kognitive Vorbereitung bei Erwachsenen mit ADHS vermindert (McLoughlin et al. 2010). Dazu ist die CNV Verminderung offenbar auch ein spezifischer Marker für die Persistenz von ADHS im Erwachsenenalter und tritt nach Remission der ADHS-Symptomatik nicht mehr auf, während die NoGo-P3 auch nach Remission vermindert bleibt (Cheung et al 2016). Im Längsschnitt zeigt sich auch, dass die verminderte NoGo P3 eher einer Entwicklungsverzögerung im Jugendalter mit späterer frontalen Reifung entspricht, während die verminderte CNV sich auch topografisch von einer Entwicklungsverzögerung unterscheidet (Doehnert et al. 2010) und ins Erwachsenenalter andauert (Doehnert et al. 2013).

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