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1.6.1 Sozialraumorientierung und Raumbezug

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SRO richtet den Blick sowohl auf territorial begrenzte Räume wie statistische Bezirke, Stadtteile oder per subjektiven Zuschreibungen zu identifizierende Quartiere als auch auf unterschiedliche Lebens- und Aktionsräume von Menschen. Stadtteile, Stadtviertel und Quartiere existieren jedoch weder isoliert für sich noch als mit Gebäuden und Menschen gefüllte Behälter, denn gesamtstädtische, regionale, nationale und globale Entwicklungen manifestieren sich auf lokaler Ebene mit z. T. gravierenden Auswirkungen (vgl. Becker 2016: Kap. 3). Das Leben von Menschen spielt sich nicht nur in ihrem räumlichen Wohnumfeld ab, je nach Interessen und Mobilität gehören ganz unterschiedliche Aktivitäten an unterschiedlichen Orten zur individuellen Lebenswelt. Neben territorialen Aspekten werden im Handlungskonzept SRO auch kategoriale Perspektiven, also die Fokussierung auf Merkmale von Personen wie Geschlecht, Ethnie oder Alter, beachtet. Daneben finden funktionale Perspektiven, rund um die Themen Infrastruktur, Arbeit, Wohnen, Gesundheit/Krankheit etc. in den diversen Handlungsfeldern Sozialer Arbeit konstituierende Bedeutung.

Die ›Brille‹ der SRO kann und darf daher nicht zur Scheuklappe werden, die ausblendet, was außerhalb eines fokussierten geografischen oder amtlich festgelegten Gebietes und den vorwiegend institutionell zu bearbeitenden Themen liegt, sondern sie erweitert den Blick von der Mikroebene der Orientierung auf Einzelpersonen und deren Primärkontakte auf die Mesoebene sozialer Beziehungen im räumlich und sozial strukturierten Umfeld, wohl wissend, dass dieses wiederum von der Makroebene gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen beeinflusst wird.

Handbuch Sozialraumorientierung

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