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1. Unsere, meine Rentenversicherung würde sich rapide verschlechtern.

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Der Staat zahlt für mich und alle »Werkstatt«-Beschäftigten einen hohen Beitrag in unsere Rentenversicherung. Das sind 2020 in den »neuen« Ländern monatlich 447,89 Euro. Die errechnen sich so:

• Durchschnittslohn in der Rentenversicherung, die sog. Bezugsgröße: = 3.010 Euro/Monat.

• 80 % von dieser Bezugsgröße sind die Berechnungsgrundlage für unseren Versicherungsbeitrag = 2.408 Euro/Monat.

• Der Beitragssatz für 2020 zur Rentenversicherung ist 18,6 %.

• Also: 18,6 % von 2.408 Euro/Monat = 447,89 Euro/Monat zahlt die Bundesregierung als Beitrag für uns in die gesetzliche Rentenversicherung.

Dem gegenüber zahlte die »Werkstatt« mir als fast Vierzigjährigem bloß ein kleines Taschengeld. Das betrug nur rd. 7 % von diesen 2.408 Euro/Monat. Das kann man doch nicht Lohn nennen! Bloß durch die staatliche Beitragszahlung zur Rentenversicherung werde ich wohl nicht in die Altersarmut gestürzt, wenn ich ab 2046 Altersrente beziehe.

Altersarmut droht mir aber, wenn ich aus der »Werkstatt« in die Erwerbswirtschaft wechseln würde. Dann würde ich womöglich nur den gesetzlichen Mindestlohn verdienen. Das sind bei einer 35-Stundenwoche aufgerundet 1.420 Euro monatlich (2020). Daraus würde meine Altersrente errechnet. Der Versicherungsbeitrag läge dann nicht mehr bei rd. 450 Euro/Monat, sondern nur noch bei rd. 264 Euro. Davon müsste ich die Hälfte auch noch selbst bezahlen: rd. 132 Euro. Für jemanden, der wie ich als »schwerbehindert« gilt, würde dann die Altersrente nicht zum Leben ausreichen. Schon gar nicht zu einem anständigen Leben.

Es stimmt: Viele Erwerbstätige mit einem sog. Schwerbehinderten-Ausweis sind bei der Rente nicht so gut gestellt wie die »Werkstatt«-Beschäftigten. Ich erkenne diese Ungerechtigkeit. Darum erwarte ich von der Bundesregierung eine tiefgreifende Rentenreform, die eine Rentengerechtigkeit herstellt. Dazu gehört aber, dass niemand benachteiligt wird. Das Problem muss die Politik klug und sozial ausgewogen lösen. Das ist für »Werkstatt«-Beschäftigte wichtig, wenn sie ins Erwerbsleben wechseln wollen. Denn noch werden wir ins Rentenunglück gestürzt (s. o.). Wenn die Politik Inklusion wirklich will, muss sie hier dringend nachbessern. Mütterrente, Grundrente für Geringverdienende, bessere Frührente – warum sollten gerade behinderte Menschen keine lebenssichernde »Respektrente« bekommen?

Werkstätten für behinderte Menschen

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