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4 Die Säulen am Tempel Salomos

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Die beiden metallenen Säulen Jachin und Boas vor dem Tempel Salomos (1 Kön 7,15–22) können in Beziehung zu dem Motiv der sakralen Bäume des Alten Orients gesetzt werden, die ikonographisch häufig dargestellt werden. Besonders wird auf die Darstellung der Investitur des Herrschers im Palast des Zimrilim in Mari verwiesen. Die beiden Säulen sollen entsprechend den sakralen Bäumen der altorientalischen Bildsymbolik das Leben und die Fruchtbarkeit verkörpern, die den Bewohnern Israels gewährt werden. Als Beleg dafür werden ihre Kapitelle angeführt, die mit 200 (wohl je 100) kupfernen Granatäpfeln verziert waren. Generell ist der Tempelvorhof des Salomonischen Tempels mit Symbolen ausgestattet, die analog in orientalischen Tempeln den Glauben an die Gegenwart des lebendigen Gottes dokumentieren. In diesen Kontext gehören auch die beiden Säulen. Beim Aufstieg Adapas zum Himmelsgott Anu flankieren zwei Götterwesen das Himmelstor, von denen eines mit einem Zeichen für das Bedeutungsfeld „Baum“ versehen ist. Mit ihnen wurden die beiden Säulen des salomonischen Tempels in Verbindung gebracht. Heranzuziehen sind hier auch die zwei Perseabäume, die den Eingang zum Totentempel der Hatschepsut von Deir el Bahari flankiert hatten, wie sie später entsprechend auch beim Tempel von Dendera anzutreffen waren.

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