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3 Berufung von Königen

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Dass auch das Königtum in einer gewissen Kontinuität zu den von Gott charismatisch erwählten Richtern steht, hält u.a. das Motiv der Berufung fest. So wird Israels erster König, Saul, von Samuel berufen und gesalbt (1 Sam 9f.). Die Salbung wird ursprünglich nur von Königen berichtet und hebt so die „Gesalbten“ über alle anderen Ämter in Israel heraus. Neben der Salbung wird von Saul aber auch gesagt, dass er wie die „großen Richter“ bei Gefahr eines Krieges unmittelbar von Gott mit dem „Geist“ begabt wurde (vgl. 1 Sam 11,6ff.). Auch David wird im Zuge einer Berufung gesalbt (vgl. 1 Sam 16,11–13). Da aber mit David das Königtum im Südreich Juda dynastisch wird und bis zum sogenannten Babylonischen → Exil ab 587 v. Chr. (→ Babylon) stets Davididen auf dem Thron in Jerusalem regieren, wird hier keine Berufung einzelner mehr berichtet. Im Nordreich Israel kommt es dagegen nicht zu einer dauerhaften Dynastiebildung. Hier scheint die königskritische Tradition der von Gott berufenen Charismatiker lebendiger geblieben zu sein. Bereits der erste Nordreichskönig, Jerobeam I., wird von dem Propheten Ahija von Schilo berufen (vgl. 1 Sam 11,29–39). Später beruft und salbt der Prophet Elischa den Offizier Jehu zu einer Art „Gegenkönig“, der in einem blutigen Putsch die Dynastie der Omriden ausrottet (vgl. 2 Kön 9ff.).

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