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5 Die Designation eines „Gottesknechtes“

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Einen Sonderfall stellt das erste der sogenannten „Gottesknechtslieder“ bzw. „Ebed-JHWH-Lieder“ bei „Deuterojesaja“ dar (Jes 42,1–4; 49,1–6; 50,4–9; 52,13–53,12). In Jes 42,1 heißt es: „Siehe (das ist) mein Knecht, ich halte ihn; mein Erwählter, an dem mein Leben Gefallen hat. Hiermit lege ich meinen Geist auf ihn, Recht bringt er zu den Völkern hinaus.“ In zwei deklarativen Sprechakten (vgl. WAGNER 1997, 147ff.) wird der „Knecht“ von Gott präsentiert und ihm wird Gottes Geist zugeeignet. Seine Aufgabe besteht darin, die Botschaft von Israels Gott („Recht“) zu allen Völkern zu bringen. In ungewöhnlicher Dichte wird hier das Motiv der Berufung dargestellt. Berges erkennt ikonographische Parallelen zu dem Vorgang in hethitischen Reliefs, die eine Gottheit zeigen, die ihren König im Arm hält und so schützt und leitet (vgl. BERGES 2008, 226f.). Sprachpragmatisch hat der Text eine enge Parallele in Mt 3,13–17, wo in der Taufe Jesu die Designation und Geistbegabung durch Gott ebenfalls zusammenfallen.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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