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„Lauft nicht in euer Verderben und macht euch kein Gottesbildnis, das irgendetwas darstellt, keine Statue, kein Abbild eines männlichen oder weiblichen Wesens, kein Abbild irgendeines Tiers, das auf der Erde lebt, kein Abbild irgendeines gefiederten Vogels, der am Himmel fliegt, kein Abbild irgendeines Tiers, das am Boden kriecht, und kein Abbild irgendeines Meerestieres im Wasser unter der Erde“ (Dtn 4,16–18). Dies ist der deutlichste Text in Bezug auf das Bilderverbot und es scheint auf den ersten Blick, dass Israel damit jegliche Möglichkeit einer Abbildung ausgeschlossen habe. Sein Kult ist bilderlos, vollkommen geistlich und stützt sich allein auf das „Wort“. Ausgehend von diesem und ähnlichen Texten, haben manche die hebräische Kultur der griechischen entgegensetzen wollen mit der Begründung, dass erstere eine Kultur des Ohres und des Hörens sei, während letztere eine auf das Visuelle ausgerichtete Kultur sei. Die erste sei dynamischer, weil auf dem Dialog basierend, während die zweite statischer sei, da ein Blick die Tendenz habe, das Geschaute erstarren zu lassen und es zu dominieren. Die biblische Religion basiere auf dem Hören und dem Gehorsam – „der Glaube kommt vom Hören“ (Röm 10,17) –, während die griechische Religion auf die Schau der ewigen Ideen ausgerichtet sei (Platon) oder auf Gottheiten, die dem menschlichen Geist erreichbar erscheinen, wie in den Volksreligionen. Diese Gegenüberstellungen enthalten einen wahren Kern, aber eben nur einen Teil der Wahrheit. Die Archäologie und das Studium der Texte haben gezeigt, dass die Volksreligion Israels zu allen Zeiten seiner Geschichte, selbst nach dem Exil, Bilder kannte. Deshalb muss als Erstes nach dem Grund dieses Bilderverbotes gefragt werden.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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