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7 Wirkungsgeschichte

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Das Motiv der Berufung findet seinen nachalttestamentlichen Niederschlag zunächst im NT, z.B. in der Taufe Jesu, die in Mt 3,13–17 an Texte wie Jes 42,1 anzuknüpfen scheint. Auch eine Jüngerberufung wie die des Nathanael (vgl. Joh 2) klingt motivlich an alttestamentliche Texte an. Die Aussendung der Jünger (vgl. Lk 10) nimmt mit der Verwendung des Verbs „senden“ alttestamentliche Beauftragungen auf. Paulus spielt bei seiner Selbstcharakterisierung als durch Gott „vom Mutterleib an ausgesondert“ (Gal 1,15) offenbar an Jer 1,5 und Jes 49,1 an. Auch die Sendung des Petrus zum römischen Hauptmann Cornelius (vgl. Apg 10), bei der erst die Widerstände des Apostels gegen „heidnische“ Speisepraktiken und die Angst vor Verunreinigung durch eine Vision überwunden werden müssen, erinnert an das Motiv des „Einwands“ in den alttestamentlichen Berufungen.

Darüber hinaus haben einzelne Berufungsberichte im AT tiefe Spuren in der Kirchen- und Kunstgeschichte hinterlassen. So Mose am brennenden Dornbusch, der von Raffael bis Ernst Fuchs vielfach gemalt wurde; das Trishagion aus Jes 6,3, das Eingang in die Abendmahlsliturgie fand, oder die himmlischen Wesen beim Thronwagen Ezechiels, die vermittelt über die Johannesapokalypse zum Symbol der vier Evangelisten wurden.

Wörterbuch alttestamentlicher Motive

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