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Auf Industriebrachen entstehen attraktive Gewerbeparks
ОглавлениеDurch die Aufgabe großflächiger Betriebsanlagen der Eisen- und Stahlerzeugung, des Bergbaus und des Maschinen- und Anlagenbaus entstanden teilweise hoch belastete Industriebrachen in den Kernbereichen der Stadt, zunächst in Alt-Oberhausen, später dann in Sterkrade und Osterfeld. Über die zukünftige Verwendung dieser Flächen gab es in der Stadtverwaltung teilweise unterschiedliche Vorstellungen, denn die Planungsverwaltung wollte einen Großteil in Grünflächen umwandeln, während die Wirtschaftsförderer einen erhöhten Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen anmeldeten. Einig war man sich, dass die Flächen „Schlackenberg“ und „Eisenhütte I/II“ für die Neuansiedlung und Verlagerung klein- und mittelständischer Gewerbebetriebe genutzt werden sollten. Für das Thyssen-Gelände zwischen Essener Straße und dem Rhein-Herne-Kanal wurde in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mit dem Programm „Grüne Mitte Oberhausen“ das Konzept eines großflächigen Grün- und Naherholungsbereichs verfolgt27.
1981 erwarb die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) aus Mitteln des 1979 eingerichteten Grundstücksfonds Ruhr die rund 30 Hektar große Fläche der ehemaligen Eisenhütte I/II südlich der Essener Straße, heute das Gewerbegebiet „Am Technologiezentrum“. 1983 kaufte die Essener Firma Messer Griesheim, spezialisiert auf technische Gase, ein 30.000 Quadratmeter großes Grundstück. Im Dezember 1984 erfolgte die Grundsteinlegung für die erste Firmenansiedlung mit 150 Mitarbeitern. Die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung sorgten in den folgenden Jahren für eine zügige Vermarktung der Flächen. Im Jahr 2011 arbeiteten hier wieder rund 2.000 Menschen in rund 80 Betrieben und Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen, von Elektrotechnik über die Werkstatt für Behinderte der Lebenshilfe bis zu einem Feinschmeckerlokal.
Das ehemalige Schlackenberggelände an der Duisburger Straße, heute der Gewerbepark „Am Kaisergarten“, wurde 1984 ebenfalls von der LEG angekauft. Firmenansiedlungen erfolgten hier allerdings erst Mitte der 1990er Jahre. In fast 50 Betrieben hatten im Jahr 2011 hier über 1.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.
Auch auf anderen ehemals industriell genutzten Flächen entstanden neue Arbeitsplätze, so beispielsweise auf dem Grundstück der ehemaligen Oberhausener Glasfabrik durch die Ansiedlung des Getränkegroßhandels Ahr mit 160 Mitarbeitern28.
Um den gleichwohl noch immer vorhandenen hohen Bedarf an Gewerbeflächen zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur und damit zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zu befriedigen, war die Ausweisung neuer Gewerbegebiete an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet erforderlich. Im Bereich der Feldstraße und der Max-Eyth-Straße in Buschhausen entstanden neue Gewerbegebiete. In einigen Fällen, wie beim Gewerbegebiet Lessingstraße ebenfalls in Buschhausen, war dies heftig umstritten. Erst nach langen Verhandlungen wurde hier ein Kompromiss gefunden zwischen der Ansiedlung von Gewerbebetrieben und der Sicherung von Grünflächen (WAZ, 4. August 1982). Auf dem Gelände der Schächte IV/V der ehemaligen Zeche Concordia zwischen der Buschhausener Straße und dem Kaisergarten entstand das Gewerbegebiet „Zum Eisenhammer“, das am 12. Juli 1986 von Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond eingeweiht wurde (NRZ, 11. Juli 1986). Zunächst wurden vornehmlich kleinere Unternehmen aus Wohngebieten hierher verlagert, später erfolgte die Ansiedlung auch von Betrieben mit hohem Flächenbedarf, vom Kfz-Handel bis zu den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Oberhausen (WBO).