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7 Schlussfolgerungen

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Die Digitalisierung besitzt das Potenzial, auch die räumlichen Standortmuster der Industrie neu zu justieren. Dies gilt zuallererst für die internationale Arbeitsteilung. Robotertechnik, vernetzte Fabriken und selbstlernende Maschinen werden zu einer enormen Kapitalintensivierung beitragen. Reine Lohnkostenunterschiede als Ursache für räumliche Verteilungsmuster werden unbedeutender. Gleichzeitig könnte die hier angedeutete Rückbesinnung auf Konsumentennähe als Standortfaktor gerade in traditionellen Hochlohnländern zu einer Reindustrialisierung von Verbrauchsgüterindustrien führen.

Die Digitalisierung könnte aber auch zu einem Wiedererstarken der Industrie in den großen Städten beitragen. Die Standorte der neuen (digitalen) Industrie liegen überdurchschnittlich in den Großstadtregionen. Spitzenreiter sind dabei nicht unbedingt die bislang erfolgreichen Industrieregionen. Dies gilt insbesondere für Berlin, aber auch für die Regionen Leipzig und Dresden sowie die Metropolen an Rhein und Ruhr.

Die Politik kann in vielfacher Weise die Gründung von Industrieunternehmen sowie die darauffolgenden Wachstumsprozesse unterstützen. Dies gilt generell für die verbesserte Bereitstellung von Risikokapital, die Intensivierung des Wissenstransfers oder die Verfügbarkeit von Fachkräften aus dem In- und Ausland (Kritikos 2016).

Als ein zentraler Engpass könnte sich darüber hinaus die zunehmende Flächenknappheit in den Großstädten erweisen. Die geringe Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums in den Innenstädten setzt die Politik unter Druck, gerade in den Großstädten zusätzliche Wohnbauflächen zu aktivieren. Gleichzeitig bieten aber auch für die neue (digitale) Industrie die Innenstädte durch die Nähe zu exzellenter Forschung und zahlungskräftigen Kunden entscheidende Wachstumsvorteile. Eine zentrale Aufgabe der Politik wird es daher sein, die bestehenden Nutzungskonflikte zwischen Wohnen und Gewerbe aufzulösen. Einen wesentlichen Beitrag könnten dazu die offensive Anwendung von planungsrechtlichen Instrumenten der Nutzungsmischung wie im Fall des Baugebietstyps »Urbane Gebiete« leisten. Gleichzeitig müssten tradierte Formen fester Planungsvorgaben wie bei Gewerbeflächensicherungssatzungen flexibilisiert werden. In vielen Städten fehlt es derzeit zudem an einem leistungsfähigen Monitoring von Gewerbeflächen.

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