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Renaissance der Großstadt als Industriestandort? Martin Gornig

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Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, ob sich Anzeichen einer neuen Industrialisierung der deutschen Großstädte finden lassen.1 Dazu werden zunächst Trends der Entwicklung der Industrie in Deutschland im internationalen Vergleich vorgestellt und es wird auf die derzeitigen regionalen Verteilungsmuster hierzulande eingegangen. Darauf aufbauend wird versucht, mögliche Änderungen der bisherigen Verteilungsmuster innerhalb Deutschlands anhand der Analyse des industriellen Gründungsgeschehens und der räumlichen Entwicklungspfade schnell wachsender Industrieunternehmen zu erkennen.

Der Wandel der globalen Industrieproduktion seit den 1990er Jahren ist vor allem durch den Aufstieg Chinas zur Industrienation gekennzeichnet. Die Marktanteilsgewinne Chinas führten insbesondere zu relativen Verlusten bei der Industrieproduktion in den USA und Westeuropa. In der Folge war in vielen westlichen Ländern ein ausgeprägter Deindustrialisierungsprozess zu beobachten. Es schien lange quasi ein Gesetz, dass der Anteil an der Weltindustrieproduktion der entwickelten Volkswirtschaften zu Gunsten aufstrebender Länder zurückgeht. In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und 2009 brach die Industrieproduktion in den etablierten Industrieländern nochmals ein (Gorning/Schiersch 2016). Der Absatzeinbruch markierte für viele das endgültige »Aus« der Industrie in den traditionellen Industrieländern. Andere entdeckten gerade in der Wirtschaftskrise die Industrie als Stabilitätsanker und sahen hier neuen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf (Aghion et al. 2011; Stieglitz et al. 2013). Anfang 2014 entwickelte die Europäische Kommission sogar ein wirtschaftspolitisches Programmpaket für eine industrielle Renaissance Europas.

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