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5.11.1 Bedeutung der Kuration in der Geriatrie
ОглавлениеKuration zielt auf Heilung (»restitutio ad integrum«) ab; auf das Erreichen des Zustandes vor der Erkrankung. Eine kurative Therapie hat im Gegensatz zur symptomatischen Therapie somit nicht die Bekämpfung bestehender Symptome, sondern die Heilung zum Ziel (Borgetto und Kälbl 2007).
In der Geriatrie findet dieser Begriff allerdings auch Anwendung, wenn nach der Erkrankung keine vollständige Heilung eingetreten ist, sondern lediglich keine funktionell relevanten Defekte zurückbleiben (Runge und Rehfeld 2001). Somit setzt die Bezeichnung Kuration nicht immer die vollständige Heilung voraus (Borgetto und Kälble 2007). Walter (2004) beschreibt, dass sich gesundheitliche Defizite nachträglich durch Kuration lindern lassen. Es wird davon ausgegangen, dass Kuration »zu jedem Zeitpunkt entstandene Gesundheitslücken verkleinern, allerdings nie ganz schließen kann« (S. 712). Im Alter verliert der kurative Behandlungsansatz zunehmend an Bedeutung, es geht vielmehr um die Erhaltung von Selbstständigkeit und Unabhängigkeit sowie dem Verbleiben in der gewohnten Lebenssituation. Insofern wird der kurative Ansatz bei geriatrischen Patienten meist durch präventive und rehabilitative Aspekte ergänzt bzw. ersetzt. Dies beruht auf der begrenzten Leistungsfähigkeit und den nachlassenden Leistungsreserven der Patienten und stellt eine Anpassung an die veränderten Bedürfnisse alter Menschen dar (Hager et al. 2002; Swoboda und Sieber 2010).