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5.11.5 Fazit und Empfehlungen für die Praxis

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Aufgrund von Multimorbidität, Chronizität und überdauernder Funktionseinschränkungen treten in der Geriatrie klassische kurative Therapieziele häufiger gegenüber rehabilitativen und palliativen Zielen in den Hintergrund.

• In der Praxis sind die Übergänge zwischen Kuration, Palliation, Rehabilitation und Prävention darüber hinaus oft noch fließender als in der Behandlung jüngerer Menschen. Dies sollte in der geriatrischen Therapie sowohl bei der Priorisierung von Therapiezielen und diagnostischen sowie therapeutischen Maßnahmen als auch bei der Planung des Behandlungsprozesses systematisch berücksichtigt werden.

• Die Relativierung kurativer Therapieziele darf nicht dazu verleiten, die Erfolgsaussichten und die Dringlichkeit therapeutischer Bemühungen in der Altersmedizin zu unterschätzen. Trotz Gebrechlichkeit (Frailty) und Multimorbidität verfügt der alte Mensch oft noch über bemerkenswerte Ressourcen (siehe auch Kap. 5.5 zu Reservekapazität und Kap. 5.6.4 zu Plastizität), die im Rahmen therapeutischer Bemühungen gezielt genutzt werden können.

• Entsprechend sollte auch die Schwelle für die Einleitung von geriatrischer Rehabilitation nicht zu hoch gesetzt werden. Geriatrische Rehabilitationsfähigkeit ist dann gegeben, wenn vitale Parameter stabil sowie Begleiterkrankungen behandelbar sind und der Patient neben der kardiopulmonalen Stabilität sowohl physisch als auch psychisch in der Lage und belastbar ist, mehrmals täglich an aktivierenden Therapien teilzunehmen. Selbst alte Menschen mit kognitiven Einschränkungen können unter diesen Voraussetzungen erfolgreich von Rehabilitationsmaßnahmen profitieren.

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