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6.2 Besonderheiten bei der Bestimmung der Qualität schulpsychologischer Arbeit
ОглавлениеEine Besonderheit der schulpsychologischen Tätigkeit ist ihre Vielfältigkeit. So unterstützen Schulpsychologinnen und Schulpsychologen heterogene Zielgruppen wie Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Schulleitungen und andere schulrelevante Personen (BDP, 2014). Basierend auf Ansätzen der Beratungspsychologie (vgl. Schubert, Rohr & Zwicker-Pelzer, 2019; Warschburger, 2009, Kap. 2 & 3) gehören dabei sowohl direkte Leistungen wie Diagnostik und Beratungsgespräche mit Schülerinnen und Schülern als auch indirekte Leistungen wie Supervision und kollegiale Fallberatung von Lehrkräften oder Elternberatung zum Aufgabenfeld der Schulpsychologie. Dazu werden Methoden der Einzelfall- oder Systemberatung angewendet. Die inhaltlichen Themenfelder umfassen kognitive und behaviorale Aspekte (z. B. Intelligenzdiagnostik) ebenso wie sozio-emotionale (z. B. Gewaltprävention) und organisationsbezogene Faktoren (z. B. Entwicklung zur inklusiven Schule) (vgl. BDP, 2014).
Diese Multidimensionalität stellt eine komplexe Herausforderung für die Messung der Qualität schulpsychologischer Arbeit dar, denn die vorhandenen Strukturen, erforderlichen Prozesse und erzielten Ergebnisse der jeweiligen Leistungen unterscheiden sich teilweise in großem Maße. Dies bedeutet, dass für verschiedene Arbeitsbereiche differenzierte Qualitätsstandards und Evaluationsansätze erforderlich sind.
Obwohl noch wenige Beiträge in der internationalen Fachliteratur explizit auf das Thema Qualitätssicherung und -entwicklung in der Schulpsychologie eingehen (Anthun, 1999), gibt es einige wertvolle Ansatzpunkte, die der praktischen Arbeit zur Orientierung dienen können. Ein Beispiel ist die Übersichtsarbeit von Cline (1994), die drei Ansätze zur Qualitätssicherung schulpsychologischer Leistungen vorstellt ( Abschnitt 6.2.1, Abschnitt 6.2.2, Abschnitt 6.2.3): (1) Umfassende Dokumentation schulpsychologischer Arbeit, (2) Befragung der adressierten Personen und (3) Messung der Effekte und Wirkungen schulpsychologischer Leistungen.