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2.6.1 Das 6. Massenaussterben hat begonnen
ОглавлениеEin Massenaussterben wird definiert als Verlust von mehr als 75 Prozent aller Spezies auf dem Planeten in einem geologisch relativ kurzen Intervall, d.h. einem Zeitraum von weniger als drei Millionen Jahren (Barnosky et al. 2011). Seit dem Kambrium vor rund 500 Millionen Jahren haben sich mindestens fünf solcher Massenaussterben ereignet (Sodhi et al. 2009). Das letzte beendete vor 66 Millionen Jahren die Ära der Dinosaurier. Die normale Aussterbensrate, eine Art Grundrauschen, beträgt seitdem 0,1 eine Art pro eine Million Spezies und Jahr (Ceballos et al. 2015). Die aktuelle Rate wird dagegen um Größenordnungen höher eingestuft. Bei Wirbeltierarten beträgt sie seit dem 16. Jahrhundert 1,3 Spezies pro Jahr, das entspricht nach konservativen Schätzungen mehr als der 15-fachen Geschwindigkeit des Normalen. Aktuell geht man von einer bereits 1.000-fachen Geschwindigkeit aus (Pimm et al. 2014). Die Weltnaturschutzunion (IUCN) schätzt, dass 20% aller Spezies in den nächsten Dekaden aussterben könnten, in geologischen Größenordnungen ist das rasend schnell. Das größte Massenaussterben der Erde im Perm vor 250 Millionen Jahren wird auf eine Versauerung der Ozeane zurückgeführt (Hand 2015). Dass das 6. Massenaussterben des Planeten begonnen hat, ist wissenschaftlich nicht mehr zu leugnen (Ceballos et al. 2017).