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Menschen profitieren von Artenvielfalt, Artensterben dagegen bedroht die Gesundheit durch beispielweise leichtere Übertragung von Krankheiten, schlechtere Immunfunktion und Mangelernährung. Eine jüngere Schätzung geht davon aus, dass eine Abnahme der Bestäubungsleistung um 50 Prozent rund 700.000 zusätzliche Todesfälle weltweit bedeutet (Smith et al. 2015), – bedingt durch Koronare Herzerkrankungen und Schlaganfälle durch zu geringen Verzehr von Obst und Gemüse. Hinzu kommt, dass viele Völker ihre Versorgung mit Proteinen, Spurenelementen und Omega-3-Fettsäuren mit Fisch sicherstellen (Comte u. Olden 2017). Eine Studie prognostiziert aufgrund des Rückgangs der Fischbestände eine Mangelernährung für 10 Prozent der globalen Bevölkerung in den kommenden Dekaden, vor allem in armen Ländern in Nähe des Äquators (Golden et al. 2016).

Auch wenn die Folgen der Klimakrise dem Menschen weitaus präsenter sind, die Bedrohung der Gesundheit der Menschen durch das Artensterben ist nicht minder gefährlich (Legagneux et al. 2018). Denn die Arten sterben nicht nur aufgrund von menschengemachtem Klimawandel, Einsatz von Pestiziden und die in jeder Hinsicht raumgreifende Lebensweise der Menschen, auch umgekehrt besteht eine große Abhängigkeit. Biodiversität ist essenziell für das Funktionieren der Ökosysteme, sie sind für uns Menschen Lebensgrundlage (Balvanera et al. 2014; Duffy et al. 2017). Ein Verlust der Biodiversität verringert die Leistungen der Ökosysteme, von denen der Mensch profitiert. Dieser Mechanismus trägt zur Verschärfung der Ungleichheit und Marginalisierung der verletzlichsten Teile der Gesellschaft bei. Abnahme der Biodiversität ist demnach untrennbar mit Armut verbunden (Díaz et al. 2006).