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4.2 Bedingungen des Lebendigsein

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Lebewesen sind lebendig. Sie erhalten sich, indem sie ganz bestimmte, auf ganz besondere Weise geordnete chemische Verbindungen von außen aufnehmen, durch ihren Stoffwechsel verwandeln und die dabei freiwerdende Energie zu Leben nutzen. Abfälle werden abgegeben. Die einzige Energiequelle für alle Organismen und Zellen – ob Mikroorganismus, Pilz, Pflanze oder Tier – ist die chemisch gebundene Energie in den Molekülen und Verbindungen, die beim stufenweisen Abbau der energiereichen Nahrungsstoffe freigesetzt wird. Nur Grünpflanzen können ihre Nahrungsstoffe mithilfe des Sonnenlichtes im Prozess der Photosynthese selbst herstellen. Aber die Stoffe, die sie verwerten, sind Kohlenwasserstoffmoleküle, genauer Zuckermoleküle.

Lebendigsein, dieser kontinuierlich höchst dynamische Zustand der Lebewesen, unterscheidet sich von allem, was wir in der anorganischen Natur vorfinden. Er stellt eine interne funktionelle Ordnung oder Organisation dar, deren miteinander verbundene Vorgänge so aufeinander abgestimmt und ausgerichtet sind, dass sie in ihrer Gesamtheit den ständig drohenden Zusammenbruch des lebendigen Zustandes selbstständig verhindern. Das erfordert nicht nur einen intensiven Energie- und Stoffumsatz, sondern auch einen intensiven Austausch an molekularer Information.

Dieser grundlegend molekulare Aufbau und die kontinuierliche Selbstorganisation von Lebewesen vollziehen sich nur unter ganz besonderen äußeren Umständen. Die notwendige hohe Vernetzung von biochemischen Prozessketten funktioniert nur unter spezifischen physikalischen Randbedingungen. Der Stofftransport durch die Zellmembranen ist davon genauso betroffen wie die Proteinsynthese oder die Energiefreisetzung. Darüber hinaus ist eine Hierarchie von Prozessnetzwerken ineinander verschachtelt und verknüpft. Es muss also genügend richtige Nahrung und genügend Energie zur Verfügung stehen. Vor allem aber eben nicht zu viel und nicht zu wenig. Zwar haben Lebewesen ausgleichende Regulationsmechanismen, wie zum Beispiel das Schwitzen oder die Abgabe von Exkrementen, entwickelt, aber auch diese unterliegen biochemischen Schranken.

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