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Diakonin, DiakonDiakon*in und Diakonisse

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Im Neuen Testament werden Männer und Frauen mit unterschiedlichen Aufgaben als diákonoiDiakon*in bezeichnet. Dabei handelt es sich nicht um das AmtAmt, Ämter von DiakonDiakon*in bzw. Diakonin, wie es sich später im Laufe der Kirchengeschichte entwickelt und sich dabei je nach Konfession und Kontext auch in seiner konkreten Ausgestaltung immer wieder verändert. Diákonoi sind keine frühchristlichen Sozialarbeiter. Die VerantwortungVerantwortung für NächstenliebeNächstenliebe und Barmherzigkeit liegt im Neuen Testament sowohl bei verschiedenen Leitungsfunktionen als auch bei allen Gemeindegliedern.

Erst im Laufe des zweiten Jahrhunderts entwickelt sich allmählich die Struktur von BischofBischof, PresbyternPresbyter und Diakonen, wobei die grammatisch ausschließlich in männlicher Form existierenden Amtsbezeichnungen im Griechischen sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet werden. Vereinzelt werden in der Alten Kirche auch Diakoninnen namentlich genannt, auch wenn dies bei der Interpretation der altkirchlichen Quellen oft nicht berücksichtigt wird. Eine auch grammatisch weibliche Amtsbezeichnung mit dem griechischen Begriff diakónissa ist erst ab dem 4. Jh.n. Chr. belegt und stellt eine christliche Wortneuschöpfung dar, die darauf hindeutet, dass eine Trennung in ein (in diesem Fall auf Männer begrenztes) Diakonenamt und ein spezifisch weibliches Diakonissenamt angestrebt wurde. Allerdings konnte sich dieser Wortgebrauch nicht durchsetzen, und es sind auch in späteren Dokumenten Frauen als Diakoninnen (diákonosDiakon*in) belegt.

Ob bzw. ab wann das Diakonenamt ein sozial-karitatives AmtAmt, Ämter darstellt, ist unsicher. Spätestens ab dem 3. Jahrhundert liegt die VerantwortungVerantwortung für die Versorgung der Notleidenden verstärkt beim BischofBischof, dem der DiakonDiakon*inat unterstellt ist. Letzterer verliert allmählich an Bedeutung.

In der Reformationszeit rückt in protestantischen, vor allem in den lutherischen Kirchen das Predigtamt ins Zentrum des Amtsverständnisses. Die VerantwortungVerantwortung für die NächstenliebeNächstenliebe sah Martin Luther bei allen Gläubigen. Er förderte in Sachen Sozialfürsorge eine Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden. In den reformierten Kirchen entwickelte sich eine viergliedrige Struktur von Pfarramt/Pastorat (VerkündigungVerkündigung und Sakramente), Ältestenamt (Gemeindeleitung), Lehramt (Unterweisung) und DiakonDiakon*inat (Verwaltung und Sozialfürsorge), die vor allem von Johannes Calvin als schriftgemäß favorisiert wurde. Das Diakonenamt konnte sich jedoch nicht als eigenständiges AmtAmt, Ämter etablieren.

Im 19. Jahrhundert entwickelte Johann Hinrich Wichern im Anschluss an die reformierte Tradition das AmtAmt, Ämter des Diakonats für christliche Sozialfürsorge. Der Begriff der Diakonisse wurde von Theodor Fliedner aufgegriffen, der junge Frauen für Berufe in der Pflege und ErziehungErziehung ausbilden ließ. Sie lebten unverheiratet in einer Art klösterlichen GemeinschaftGemeinschaft in Mutterhäusern zusammen.

In vielen protestantischen Kirchen wurde erst im 20. Jahrhundert das AmtAmt, Ämter von Diakonin und DiakonDiakon*in neu entwickelt. Ihre Aufgaben liegen je nach Kirche in den Bereichen Verwaltung, Sozialfürsorge, Gemeindepädagogik und Gottesdienstgestaltung.

Die Vorstellungen vom AmtAmt, Ämter eines Diakons oder einer Diakonin unterscheidet sich heute je nach Konfession. Im katholischen, anglikanischen und orthodoxen Bereich bilden Bischofsamt, Priesteramt und DiakonDiakon*inat den dreigliedrigen Klerus, wobei es sich um Weiheämter handelt und der Diakon die unterste Stufe einnimmt. Ob es auch Diakoninnen geben kann und inwiefern sich deren Amt vom Diakonenamt unterscheidet, wird jeweils unterschiedlich beantwortet. Während es im anglikanischen Kontext Diakoninnen gibt, wird es im orthodoxen und römisch-katholischen Kontext diskutiert. Im Katholizismus war der Diakonat lange Zeit nur eine Zwischenstufe auf dem Weg zum Priesteramt. Die Aufgaben liegen vor allem im liturgischen und seelsorgerlichen Bereich.

Biblisches Arbeitsbuch für Soziale Arbeit und Diakonie

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