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1.1 Begriffsklärungen
ОглавлениеAnni Hentschel
Die Begriffe „DiakonieDiakonie“ und „diakonisch“ sind nicht nur im protestantischen Kontext geprägte Lehnworte für das soziale Engagement der Kirche, für den nächstenliebenden DienstDienst von Christinnen und Christen. VerkündigungVerkündigung (martyría), GottesdienstGottesdienst (leitourgía), GemeinschaftGemeinschaft (koinōnía) und der Dienst an den Nächsten (diakonía) werden mit Bezug auf im Neuen Testament verwendete griechische Begriffe konfessionsübergreifend als Wesensmerkmale von Kirche angesehen.
Doch sowohl mit dem Begriff „DiakonieDiakonie“ als auch mit den damit verbundenen Phänomenen verbinden sich zahlreiche Anfragen: Unterscheidet sich das helfende Handeln von Christ*innen vom Helfen anderer Menschen? Stellt die Rede vom christlichen (Liebes-)DienstDienst nicht eine Überhöhung dar, die mit der Verschleierung des Machtgefälles zwischen Helfenden und Hilfsbedürftigen, mit der Gefahr der Selbstausbeutung durch grenzenlose Hilfeleistung und mit der sachlich unangemessenen Abwertung anders motivierten Helfens verbunden ist? Und wird der griechische Begriff diakonía im Neuen Testament wirklich im Sinne eines spezifisch christlichen, sich ganz den Bedürfnissen der Nächsten widmenden (Liebes-)Dienstes verwendet, wie Hermann W. Beyer in seinem Artikel im Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament (1935) grundlegend festhält?