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Doppelte Verkörperung – Gott und Mensch

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Vom Menschen zu reden, gelingt nicht angemessen, wenn nicht auch von Gott die Rede ist. Und wer Gott dabei zum Thema macht, wird erneut auf den Menschen gewiesen. Zugespitzt bedeutet dies im Alten Testament: Gottebenbildlichkeit des Menschen und Anthropomorphismus Gottes schließen auch die Körperlichkeit mit ein. Das Alte Testament redet von Gott immer erneut in menschlicher Gestalt, also von Gottes Körper, identifiziert ihn und sein Handeln mit Rollen aus dem menschlichen Sozialleben und vergleicht ihn mit Vorgängen im Erfahrungsumfeld der Adressaten. Die wechselseitige Bezogenheit von AnthropologieAnthropologie und TheologieTheologie bleibt nicht abstrakt, sondern verkörpert sich leibhaftig und wird damit unvermeidlich auf konkrete historische Ausdrucksformen bezogen. Anschaulichkeit und Menschennähe sowie eine VielfaltVielfalt an Bilder findet sich in diesem Anthropomorphismus. Die Texte verfahren selektiv und die Auswahl orientiert sich, meist funktional, an der jeweiligen Aussageintention. Umgekehrt bleibt auch der Mensch, der zentral als Abbild Gottes bestimmt wird (Gen 1,26fGen1,26f), einem ihn sprachlich-rational oder bildlich fixierenden Zugriff entzogen. Gott und Mensch können demnach weder definitorisch festgestellt noch abschließend bestimmt werden. Für beide gilt der paradoxe Sachverhalt: Man muss sich sprechend und denkend Bilder von ihnen machen und soll sich kein Bild machen.

Biblisches Arbeitsbuch für Soziale Arbeit und Diakonie

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