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2.6. SprachlernberatungSprachlernberatung

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Sprachlernberatung ist an den europäischen und nationalen Zielen des Fremdsprachenunterrichts orientiert, und zwar mit den Eckwerten „mehrsprachiges Minimummehrsprachiges Minimum“, interkulturelles Lerneninterkulturelles Lernen, interkulturelle Kommunikationsfähigkeitinterkulturelle Kommunikationsfähigkeit und SprachlernkompetenzSprachlernkompetenz. Dies betrifft – gleichrangig – das Englische in seiner internationalen Rolle und die Mehrsprachigkeit. Qualitativ wie quantitativ stellt dies neue Anforderungen sowohl an das Schulwesen als auch an die Schülerinnen und Schüler sowie an die Lehrerschaft. In dieser Situation bietet die Erreichbarkeit der möglichen Zielsprache dank der Medien (Satelliten-TV und Internet) wirkungsvolle methodische Stützen (die sich erst erschließen, wenn man sie zu nutzen weiß).

Zahlreiche Indizien sprechen dafür, dass schulischer Fremdsprachenunterricht schon wichtige Weichen für den Erwerb von Mehrsprachigkeit stellt. Denn der Unterricht lehrt nicht nur die Grundlagen einer neuen Sprache, sondern auch den Weg, sich fremde Sprachen anzueignen. Damit erwerben die Schüler ein Instrument, um auf die ihnen in ihrem erwachsenen Leben begegnende Vielsprachigkeit zu reagieren. Hier ist zu unterstreichen, dass die Bereitschaft des Erlernens fremder Sprachen schülerseitig deutschland- und EU-weit laut MES-StudieMES-Studie beeindruckend ist (Meißner et al. 2008: 74 u. 76). Das reale Schulfremdsprachenangebot kommt dem bei weitem nicht nach. Insbesondere fehlt weitgehend eine frühe Diversifizierung des Angebots, was den Studien bzgl. der Rolle von SprachenfolgenSprachenfolge eine breitere Solidifizierung verleihen würde.

Eltern und Schüler sehen sich von den Regelungen der SchullaufbahnSchullaufbahnSchullaufbahnberatung vor die Frage der SprachenwahlSprachenwahl gestellt. Damit treten sehr konkrete Fragen an sie heran: Welche Sprache soll als erste Fremdsprache gewählt werden? Welche als zweite? Vielleicht eine dritte? Welche Rolle spielt Latein für den Erwerb der modernen Mehrsprachigkeit? Wähle ich mit einer bestimmten Fremdsprachenkombination schon indirekt ein bestimmtes – z.B. west- oder osteuropäisches – SprachenprofilSprachenprofil? Welche Sprachen wähle ich in welcher Reihenfolge, um mögliche SynergienSynergien im Sinne der Lernökonomie auszuschöpfen und den Erwerb von Mehrsprachigkeit zu erleichtern? Und last but not least: Wie lernt man heute moderne Fremdsprachen? Wie kann man die Medien nutzen? Usw. usw.

Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer sind immer wieder gehalten, solche und weitere Fragen zu beantworten. Sie benötigen hierzu gesichertes Wissen, im weitesten Sinne zur Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik, im engeren zu einer Vielzahl sehr konkreter Fragen zu den Lernern und dem Unterricht fremder Sprachen.

Die Fremdsprachenverbände, insbesondere der Gesamtverband Moderne FremdsprachenGesamtverband Moderne Fremdsprachen, sind auf dem Feld der Lehrerfortbildung aktiv. Dies berührt die Sprachlernberatung in erheblichem Maße. Natürlich verfolgen auch die VerbändeFremdsprachenverbände eigene Interessen und der Vorwurf des Lobbyismus ist nicht immer ganz fern. Von einer Sprachlernberatung sind daher mehrere grundlegende Bedingungen zu verlangen:

 Neutralität bzgl. der im begrenzten System des Schulwesens miteinander konkurrierenden Fremdsprachen,

 Kenntnis des gesellschaftlichen Bedarfs an Fremdsprachenkenntnissen,

 Kenntnis der Synergiepotenziale für den Erwerb unterschiedlicher Mehrsprachigkeitsprofile,

 Kenntnis der Methoden, um die Synergiepotenziale zu nutzen,

 Kenntnis des Fremdsprachenunterrichts auf unterschiedlichen Stufen und Schulformen (Primar- und Sekundarstufe),

 Kenntnis der Zertifizierung von Sprachkenntnissen national und international.

Das vorliegende Handbuch liefert zu diesen Punkten eine Fülle von Informationen. In diesem Sinne fungiert es auch als ein Instrument der Sprachlernberatung.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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