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1.3.5 Text und IntertextualitätIntertextualität

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INTERTEXTUALITÄT, das letzte der von Beaugrande/Dressler angeführten Kriterien, bezieht sich auf die allgemeine Tatsache, dass Texte mit anderen Texten in Verbindung stehen, wobei die Autoren ihr Augenmerk primär auf die Beziehungen richten, die zwischen Einzeltexten und den Textsorten, zu denen sie gehören, bestehen. So sind alle Textexemplare über das Muster der Textsorte, in der sie realisiert sind, miteinander verbunden. Das scheint eine triviale Erkenntnis zu sein. Wenn man es allerdings mit Texten zu tun hat, die dem Muster nicht mehr zweifelsfrei folgen, weil der Autor TextmusterTextmuster miteinander mischt (z.B. politischer Protest als Todesanzeige formuliert), wird deutlich, dass diese Art der Intertextualität (TYPOLOGISCHE INTERTEXTUALITÄT, vgl. Holthuis 1993) nicht als Selbstverständlichkeit abgetan werden kann. Hier rückt die Textbetrachtung schon nahe an die Textsortenbetrachtung heran. Außerdem verweisen die Autoren auch darauf, dass es notwendige Beziehungen zwischen Textexemplaren (REFERENZIELLE INTERTEXTUALITÄT nach Holthuis) geben kann, die im Charakter der Textsorte/GattungGattung liegen, wie es z.B. bei der Rezension oder der Parodie der Fall ist. Dass es gleichsam fakultative Text-Text-Beziehungen geben kann, wie das Zitat oder die AnspielungAnspielung im Roman, sehen die Autoren auch. Insgesamt regt die Kategorie der Intertextualität dazu an, Texte nicht als isolierte Einheiten zu betrachten, die sie ja in Wirklichkeit gar nicht sind, sondern sie in der Vielfalt möglicher Verflechtungen und Beziehungen zu betrachten (vgl. zur Weiterentwicklung dieses Denkens 1.6, zur Intertextualität siehe ausführlich Kap. 7).

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