Читать книгу Wohnwunschermittlung bei Menschen mit Komplexer Behinderung - Группа авторов - Страница 26

3.1 Methodisches Vorgehen

Оглавление

Die Befragung erfolgte anhand von leitfadengestützten Interviews. Die Entwicklung des Leitfadens basierte auf den Erkenntnissen aus der Literaturauswertung und bezog sich auf Fragen, inwiefern Wohnwünsche bei Wohnveränderungen geäußert, ermittelt und berücksichtigt werden. Zudem war es von Interesse zu erfahren, wie Menschen mit Behinderung in den Prozess der Wohnveränderung einbezogen sind bzw. sich einbezogen fühlen und welche hemmenden und fördernden Faktoren die Umsetzung von Wohnwünschen beeinflussen.

Die Auswahl der Interviewpartner*innen bezog sich auf Menschen mit Behinderungen, die in den letzten zwei Jahren eine Wohnveränderung erlebt hatten oder deren Wohnveränderung kurz bevorstand. Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die kognitiven Fähigkeiten und verbalsprachlichen Ausdrucksfähigkeiten eine Rückerinnerung und Beschreibung (ggf. mit Unterstützung) zuließen. In Bezug auf die professionellen Akteur*innen und Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis sollten praktische Erfahrungen in der Begleitung von Wohnveränderungsprozessen mit Menschen mit Behinderung oder eine Expertise im Bereich Teilhabe und Wohnen in Bezug auf Menschen mit Behinderung vorliegen.

Der Zugang zu den Studienteilnehmenden erfolgte über Kooperationspartner der Evangelischen Hochschule RWL aus dem Bereich der Eingliederungshilfe an verschiedenen Standorten in Nordrhein-Westfalen. Sie wurden von diesen angefragt oder im Falle der Expert*innen direkt von den Projektmitarbeitenden angesprochen. Ein ethisches Clearing ist vorab erfolgt ( Kap. 2). Die Interviews fanden in einer den Interviewteilnehmer*innen vertrauten Umgebung statt, ein Expert*inneninterview erfolgte als Telefoninterview. Die Interviewsituationen mit Menschen mit Behinderung wurde nach den von Keeley (2015) empfohlenen Kriterien gestaltet.

Die Interviews wurden in zwei Erhebungszeiträumen, von Juli 2017–Oktober 2017 sowie von August 2018–September 2018, durchgeführt. In diesem Zeitraum wurden noch einmal Personen nachbefragt, bei denen der Umzug beim ersten Interview kurz bevorstand. Alle Interviews wurden digital aufgezeichnet, wörtlich transkribiert und nach der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2014)8 zunächst getrennt in Bezug auf die befragten Gruppen und anschließend übergreifend durch Überführung in ein gemeinsames Kategoriensystem ausgewertet.

Insgesamt wurden 23 Interviews geführt: 13 mit Menschen mit Behinderung ( Tab. 3.1), sechs mit professionellen Akteur*innen (MA 1–6) mit langjährigen Erfahrungen (16–28 Jahre) in der Begleitung von Menschen mit Behinderung, drei mit Leitungspersonen innovativer Wohnangebote (ExpPrax 1–3) und zwei mit Wissenschaftlerinnen, die an Forschungsprojekten zu dem Thema beteiligt waren (ExpWiss 1–2). In zwei Interviews wurden jeweils zwei Personen befragt.

Tab. 3.1: Beschreibung des Samples: Menschen mit Behinderung (eigene Darstellung)


PersonAlterGeschlechtVorherige WohnsituationAktuelle Wohnsituation

* Mit diesen Personen wurde ein zweites Interview nach ihrem Umzug geführt.

Wohnwunschermittlung bei Menschen mit Komplexer Behinderung

Подняться наверх