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Der Menschensohn
ОглавлениеDer Titel Jesu, den Markus am häufigsten verwendet, ist „Der Menschensohn“ (gr. ho hyios tou anthrōpou). Obwohl ursprünglich nur ein Wort, mit dem man jemanden als „Mensch“ bezeichnete (Ez 2,1), machte der Begriff in vorchristlicher Zeit eine bedeutsame Veränderung durch, die sich z.B. in Dan 7,13 zeigt, wo der Engel des Gerichts (vermutlich Michael) als „einer wie ein Menschensohn“ bezeichnet wird, d.h. als jemand, der aussieht wie ein Mensch. In jüdischen apokalyptischen Texten wie äthHen 37-71 wurde „Der Menschensohn“ zu einer Bezeichnung für Gottes endzeitlichen himmlischen Richter. Jesus könnte vom Menschensohn als einer von ihm unterschiedenen Figur gesprochen haben, also einem zukünftigen Richter; der erzählerische Kontext des Markusevangeliums identifiziert diese Gestalt hingegen eindeutig mit Jesus selbst. Markus führt zudem die wichtige Vorstellung ein, dass der Menschensohn leidet und getötet wird; diese Vorstellung wird von Matthäus und Lukas beibehalten. So identifiziert Markus den Gottesknecht aus dem Jesajabuch (Jes 52,13–53,12) und den leidenden Gerechten (Weish 2–5) mit dem Messias und Menschensohn (s. Anm. zu Mk 8,27–33). Soweit wir wissen, geht diese Identifikation usrprünglich auf Markus zurück.
13 Und er ging wieder hinaus an das Meer[*]; und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie. 14 Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
15 Und es begab sich, dass er zu Tisch saß in seinem Hause, da setzten sich viele Zöllner und Sünder zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern; denn es waren viele, und sie folgten ihm nach. 16 Und als die Schriftgelehrten unter den Pharisäern sahen, dass er mit den Sündern und Zöllnern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Mit den Zöllnern und Sündern isst er? 17 Da das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Mk 2,13–17 Zöllner und Sünder (Mt 9,9–13; Lk 5,27–32) 2,14 Folge mir nach, vgl. Anm. zu 1,16–20. 2,15 Zöllner, vgl. „Das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner“. Sünder, vgl. Anm. zu 2,5.