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Proben rabbinischer Weisheit 1777

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Erstdruck in: Der Philosoph für die Welt. Hrsg. von J. J. Engel. Zweyter Theil. Leipzig 1777, S. 49–64. [hier: |]

JubA Bd. 10.1, S. 315–323. [hier: ||]

Mendelssohns kleiner Aufsatz Proben rabbinischer Weisheit ist ein Beitrag in Johann Jakob Engels popularphilosophischem Werk Der Philosoph für die Welt, dessen zweiter Teil 1777 erschien. Mendelssohn präsentiert darin sieben ausgewählte kleine Anekdoten, die er der rabbinischen Literatur entnommen hat, als populäre, leicht verständliche jüdische Beiträge zur Weltweisheit. Zweck dieser Publikation ist es, etwas genuin Jüdisches, nämlich Anekdoten aus dem Kernbereich rabbinischer Literatur, aus Talmud und Midrasch, in deutscher Übersetzung dem christlichen Lesepublikum als volkstümliche „Weisheit“ darzustellen. In der Anthologie mit dem Titel Der Philosoph für die Welt erscheint dann die „rabbinische Weisheit“ als Kostprobe aus einer dem Mehrheitspublikum unbekannten, gar exotischen Welt alter und fremder jüdischer Weisheit. Zugleich präsentiert Mendelssohn diese Probe volkstümlicher jüdisch-rabbinischer Weisheit als eine mit der populären Weltweisheit, wie sie ansonsten in dieser Anthologie vertreten ist, vollkommen kompatible, gleichrangige und gleichwertige jüdische Weisheit: Die genuin jüdischen Weisheitstraditionen sind den christlichen und anderen Weisheitstraditionen ebenbürtig, tragen zur populären Weltweisheit bei und sind für das christliche und aufgeklärte Publikum von Welt exoterisch verständlich.

Im Detail entstammen, was Mendelssohn nicht angibt, die sieben „Proben“ folgenden Texten der rabbinischen Literatur: 1. „Wer sich der Gerechtigkeit annimmt, richtet das Land auf; wer sich ihr entzieht, ist Schuld an seinem Verderben.“ – Midrasch Tanchuma, Mischpatim, 2; 2. „Den Menschen und dem Viehe hilft der Herr“ – Jerusalemer Talmud, Baba Mezi’a, II.5; 3. Das erste Weib. – Midrasch Genesis Rabba, XVIII.2; 4. „Wer ein tugendhaft Weib gefunden, hat einen groessern Schatz denn koestliche Perlen.“ – Midrasch Prov., XXXI.10; 5. Unterredung eines Weltweisen mit einem Rabbi. – Mischna Avoda Sara, IV.7; Babyonischer Talmud, Avoda Sara 54b; Midrasch Leviticus Rabba, IV.5; 6. Der Lehrer und der Schüler – Babylonischer Talmud, Schabbat 153a; 7. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Vermögen.“ – Babylonischer Talmud, Berachot 61b.

Literatur:

Gideon Freudenthal: Rabbinische Weisheit oder Rabbinische Philosophie? Salomon Maimons Kritik an Mendelssohn und Weisel, in: Mendelssohn-Studien 14 (2005), S. 33–64.

Moses Mendelssohn

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