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Proben rabbinischer Weisheit1 1. „Wer sich der Gerechtigkeit annimmt, richtet das Land auf; wer sich ihr entzieht, ist Schuld an seinem Verderben.“

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Rabbi Assi war krank, lag auf dem Bette, von seinen Schülern umgeben, und bereitete sich zum Tode. Sein Neffe trat zu ihm herein, und fand, daß er weinte. – Was weinst du, Rabbi? fragte er. Muß nicht jeder Blick in dein vollbrachtes Leben dir Freude bringen? Hast du etwa das heilige Gesetz nicht genug gelernt, nicht genug gelehrt? Siehe, deine | Schüler hier sind Beweise vom Gegentheil. Hast du etwa versäumt, Werke der Gottseligkeit auszuüben? Jedermann ist eines Bessern überführt. Und die Demuth war die Krone aller deiner Tugenden! Niemals wolltest du erlauben, daß man dich zum Richter der Gemeine wählte, so sehr auch die Gemeine es wünschte. – Eben das, mein Sohn, antwortete Rabbi Assi, betrübt mich jetzt. Ich konnte Recht und Gerechtigkeit unter den Menschenkindern handhaben, und aus mißverstandener Demuth hab ich es unterlassen. „Wer sich der Gerechtigkeit entzieht, ist Schuld an dem Verderben des Landes.“

Moses Mendelssohn

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