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Wellenerosion

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Bei sehr starken Winden sind Wellen mit einer Höhe von bis zu 30 cm zum Beispiel im Schalkenmehrener Maar beobachtet und beprobt worden. Durch den Wellenschlag werden feinkörniges Sediment (Silt- bis Tonfraktion) vom Ufer, aber auch Karbonatausfällungen aus dem Schilfgürtel und den Wurzelbärten von Bäumen losgelöst und mit der Strömung in die Mitte des Sees transportiert (Abb. 4.3). Um auf diese Weise auch schwerere Körner zur Position der Bohrung zu transportieren, ist allerdings eine sehr große Strömungsgeschwindigkeit des Wassers (etwa 10 cm/s) über einen Zeitraum von wenigstens einer halben Stunde nötig. Diese tritt, zusammen mit dem zur Ablösung am Ufer notwendigen starken Wellenschlag, nur bei extrem hohen Windgeschwindigkeiten auf. Nach eigenen Beobachtungen im Schalkenmehrener Maar wurde eine durch Wellenschlag verursachte Trübung erreicht, wenn Stürme mit Windböen von etwa 35 m/s über mehrere Stunden andauerten.


4.2 Grundlegende Sedimentationsprozesse in einem See: a) Bei der klastischen Sedimentation wirken vor allem windgetriebene Wellenerosion sowie Einspülungen von Suspensionstrübe bei Fließwassereintrag. b) Die eiszeitentypischen Sedimentationsprozesse sind dominiert durch äolischen Eintrag sowie Materialtransport über einen zugefrorenen See. c) Die warmzeitliche, biogene Sedimentation liefert Organismus- und Pflanzenreste sowie organischen Kohlenstoff. d) Umlagerungen, insbesondere Turbidite (Trübeströme) und Rutschungen des Seesedimentes geschehen bei Ereignissen, die zu einer Instabilität des Seehanges führen. e) Durch vulkanische Aktivität werden Tephren (Asche und Tuffe) abgelagert.


4.3 Während eines Sturmes kommt es zur Umlagerung von ufernahen Sedimenten in die Tiefe des Sees. Die Sedimente werden durch Wellenschlag aufgewirbelt und durch Strömungen verdriftet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Oberflächenwassers beträgt typischerweise etwa 1–2 % der Windgeschwindigkeit. Die Verteilung der Sedimente erfolgt zum einen mit der Oberflächenströmung entlang des Ufers, zum anderen mit einer Rückströmung in größeren Tiefen in Richtung Seemitte. Diese Rückströmung befindet sich je nach Temperaturschichtung im Sommer auf Höhe der Thermokline (a) oder im Winter am Maarboden (b).

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