Читать книгу Wetter, Klima, Menschheitsentwicklung - Группа авторов - Страница 7

Zum Geleit

Оглавление

Eine leistungsfähige Wissenschaft, Forschung und Technologie sind der Motor für Innovation und damit die Zukunftsfähigkeit eines Landes. Die kontinuierliche Generierung von Wissen wird durch die räumliche Nähe sowie die rege Kooperation und den Austausch zwischen der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz, einer der forschungsstärksten Universitäten im Lande, und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) als international renommierter Forschungseinrichtung begünstigt.

Dabei ist die Rekonstruktion der sich ständig wandelnden Natur beziehungsweise – ab dem Aufkommen des Menschen – der „Umwelt“ die Aufgabe verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen. So sind für die Geistes- und Kulturwissenschaften die dabei erzielten Ergebnisse die Voraussetzung, noch einen Schritt weiter zu gehen und die Wechselwirkungen zwischen Menschen und „Umwelt“ zu untersuchen. Auf dem Feld der Umweltarchäologie und -geschichte, einer faszinierenden, noch relativ neuen Forschungsrichtung, kommt man freilich nur in enger Zusammenarbeit mit einer Reihe von verschiedenen Fachdisziplinen zu brauchbaren Ergebnissen. Dass diese gerade in der Zeit fundamentaler Veränderungen unserer modernen Welt von herausragender Bedeutung sind, versteht sich von selbst. Umso wichtiger ist die praktische Kooperation, die der vorliegende Band auf eindrucksvolle Weise demonstriert: Er spannt den Bogen von der Einwanderung des modernen Menschen vor 40.000 Jahren bis zu den Wetterextremen des 21. Jahrhunderts und veranschaulicht die enge Beziehung zwischen Wetter, Klima und Menschheitsentwicklung. Neu dabei ist die grundlegende Erkenntnis, dass sich gesellschaftliche Krisen vor allem in den Jahren einer schwachen Sonne konzentrieren beziehungsweise mit Vulkanausbrüchen zusammengehen. Es zeichnet sich ab, dass in den Jahren schwacher Sonnenintensität die Sommer kalt und feucht sind und dass das Getreide nicht reif wird. Passiert das über mehrere Jahre hinweg, sind Hunger, Auswanderung, Konflikte und Seuchen die Folge. Dieses Muster lässt sich regelhaft von dem Neolithikum bis in die Kleine Eiszeit verfolgen.

Die vorliegende Studie dokumentiert nicht nur die an der JGU sowie am RGZM geleistete Arbeit, sie belegt auch, wie wissenschaftliche Kreativität durch interdisziplinären Austausch noch beflügelt werden kann. Das bedeutet: weg von konventionellen, individuellen und einzelwissenschaftlichen Forschungstätigkeiten hin zum breiter angelegten, fächerübergreifenden Forschen, zu mehr Verständnis und schließlich hin zum interessierten Bürger. So wird nicht nur geschichtliches und geologisches Faktenwissen vermittelt, sondern die bewusste Auseinandersetzung mit Wissen und seiner Verortung gefördert.

Mainz, im Februar 2009

Universitätsprofessor Dr. Georg Krausch Universitätsdozent Dr. Falko Daim
Präsident Generaldirektor
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Wetter, Klima, Menschheitsentwicklung

Подняться наверх